
Am 13. Juli 2025 hat Israel mit Dror-1 einen neuen Kommunikationssatelliten gestartet. Schon vor einiger Zeit hat er seine Dienstposition auf 4 Grad West erreicht. Nun hat Dror-1 seinen Betrieb aufgenommen.
Dror-1 ist ein in Israel gebauter Satellit, zu dem bislang so gut wie nichts bekannt ist. Zumindest die Vermutung, dass er wohl auf 4 Grad West positioniert wird, hat sich bestätigt. Weiter scheint sich zu bestätigen, dass Dror-1 den inzwischen stark in die Jahre gekommenen Amos-3-Satelliten ersetzen sollte.
Warum macht man ein so großes Geheimnis um Dror-1
Dass Israel derzeit alles andere als ruhige und friedliche Zeiten durchlebt, ist aus den Nachrichten bekannt. Sie lassen den Schluss zu, dass Israel derzeit wohl ausgesprochen viele Feinde haben dürfte. Kriegerische Auseinandersetzungen bringen zudem mit sich, dass einem der potentielle Gegner Schaden zufügen will. Kriege werden längst nicht mehr nur am Boden geführt, sondern haben auch schon den Weltraum erreicht. Satelliten stören oder gar kapern ist genau genommen nichts Außergewöhnliches mehr. Je mehr über einen Satelliten bekannt ist, umso leichter lässt sich auch ein Angriffspunkt finden, um seine Funktion zu beeinträchtigen. Also gibt man gleich mal gar nichts mehr bekannt.
Erste Signale
Mit 8. September wurde die Aktivierung der ersten beiden Transponder des Dror-1 bekannt. Beide sind im unteren Ku-Band angesiedelt. Ob es sich bei den aktuell beobachteten Signalen noch um letzte Tests handelt oder bereits der Beginn des Regelbetriebs ist, weiß man noch nicht.
Ausgestrahlt wird derzeit auf der 11,212 GH vertikal Middle East TV, kurz METV mit einem schmalbandigen SCPC-Signal. Weiter wurde auf der 11,383 GHz horizontal ein Testsignal beobachtet.
Wie ist der Empfang?
Für diese Ausstrahlungen kommt offensichtlich ein auf Israel oder dem Nahen Osten ausgerichteter Spotbeam zum Einsatz. Was auch heißt, dass die Chancen, den neuen israelischen Satelliten bei uns zu empfangen, bereits im Süden ausgesprochen schlecht stehen. Wobei hier bereits von sehr großen Antennen ausgegangen wird. Außerdem schwindet die Wahrscheinlichkeit auf einen Empfang noch weiter in Richtung Norden.
Auch wenn man in Mitteleuropa von Dror-1 noch keinen Nutzen ziehen kann, sollte man die Position dennoch im Auge behalten. Denn man weiß nicht, welche Ausleuchtzonen noch aktiviert werden könnten und ob man nicht doch auch etwas zu sehen bekommt.
Wie lauten die Empfangsparameter?
- Programm: METV
- Satellit: Dror-1
- Position: 4,1 Grad Ost
- Frequenz: 11,212 GHz
- Polarisation: vertikal
- Symbolrate: 2.963
- FEC: 1/2
- Übertragungsart: DVB-S