Satnews: Weiterer HEVC-Transponder auf Astra in Betrieb genommen

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Auf Astra 19,2 Grad Ost sind auf einem weiteren Transponder HEVC-Tests zu beobachten

Bereits vor einiger Zeit hat die SES, der Betreiber der Astra-Satelliten auf 19,2 Grad Ost, einen Transponder in Betrieb genommen, auf dem für Übertragungen in Full-HD der Komprimierungsstandard HEVC zum Einsatz kommt. Nun ist ein zweiter Transponder dazu gekommen.

Bislang konnte man das Astra-Demovideo in voller HD-Auflösung und HEVC-Komprimierung nur auf Transponder 36 auf 11,008 GHz horizontal empfangen. Zu finden in der Senderliste unter den Bezeichnungen „ASTRA TV 1“ bis „ASTRA TV 14“. Nun sind weitere dieser Testkanäle aufgetaucht. Und zwar auf Transponder 14 auf 11,406 GHz vertikal. Sie sind mit „ASTRA TV 15“ bis „ASTRA TV 21“kenntlich gemacht. Die Übertragungen auf beiden Transpondern sind unverschlüsselt.

Wozu diese Tests?

Bislang wurde der Komprimierungsstandard HEVC mit Ultra-HD in Verbindung gebracht. UHD liefert mit 3.840 x 2.160 Pixel ein viermal so scharfes Bild wie Full-HD. HEVC arbeitet um einiges effizienter aus das gewöhnlich für HD genutzte MPEG-4. Womit für UHD weniger Übertragungsbandbreite erforderlich ist, als wenn man es mit MPEG-4 ausstrahlen würde. Das spart Übertragungskosten, weil sich so mehr Programme bei gleicher Bildqualität auf einem Transponder unterbringen lassen.

Grundsätzlich ist es einem Komprimierungsstandard aber egal, ob mit ihm TV-Bilder in SD, HD oder UHD übertragen werden. Im Vergleich zu den älteren Komprimierungsstandards sind diese Ausstrahlungen in jedem Fall effizienter.

Mit diesen Tests demonstriert die SES zunächst, dass es möglich ist, so richtig viele Full-HD-Programme mit HEVC in hervorragender Bildqualität auf nur einem Transponder unterbringen zu können. Auf diese Weise wird man wohl auch das Interesse von Programmanbietern auf sich lenken wollen.

Stichwort Empfang

Um diese Testausstrahlungen sehen zu können, braucht es zwingend UHD-taugliches Empfangsequipment, weil nur dieses des Komprimierungsstandard HEVC unterstützt. Mit üblichen HD-Boxen hat man bei diesen Ausstrahlungen keine Chance. Sie unterstützen nämlich nur die älteren Komprimierungsverfahren MPEG-2 und MPEG-4.

Wie lauten die Übertragungsparameter des neuen Test-Transponders?

  • Programm:                   ASTRA TV 15 bis ASTRA TV 21
  • Satellit:                        Astra 1P
  • Position:                      19,2 Grad Ost
  • Frequenz:                     11,406 GHz
  • Polarisation:                 vertikal
  • Symbolrate:                 23.500
  • FEC:                            3/4
  • Übertragungsart:           DVB-S2/8PSK

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9 Kommentare im Forum
  1. "Womit für UHD weniger Übertragungsbandbreite erforderlich ist, als wenn man es mit MPEG-4 ausstrahlen würde." Wenn mich jetzt nicht alles täuscht, ist UHD in "MPEG-4" (gemeint ist wohl H.264 / AVC) gar nicht spezifiziert. Die ETSI TS 101 154 nennt "UHDTV" nur im Kontext mit HEVC. Damit ist die Feststellung, dass UHD mit HEVC weniger Übertragungsbandbreite erfordern würde als mittels MPEG-4, ohne Praxisbezug und ohne durch Spezifikation untermauert zu sein. "Grundsätzlich ist es einem Komprimierungsstandard aber egal, ob mit ihm TV-Bilder in SD, HD oder UHD übertragen werden." ...solange der Komprimierungsstandard die jeweilige Auflösung unterstützt... "Mit diesen Tests demonstriert die SES zunächst, dass es möglich ist, so richtig viele Full-HD-Programme mit HEVC in hervorragender Bildqualität auf nur einem Transponder unterbringen zu können." Bislang nicht. TP 14 ist hier: 11406 content of Astra (19.2E) Die 7 Services nutzen alle den gleichen Video-PID 2064 und auch alle den gleichen Audio-PID 2068. Videobitrate ist 9,2 MBit/s mit etwas Ripple drauf. Audiobitrate ist ca. 200 kBit/s brutto. Dazu noch PMT und die sonstigen Tabellen. Grob: 10 MBit/s für diesen einen Service, der so tut, als wäre er 7 Services. 5 unabhängige Services mit dieser Bitrate und so wenig "Drumherum" würde man auf den Transponder packen können. Das ist nicht sensationell. Nur ist halt die Bildqualität wenn das Quellmaterial gut ist und der Encoder ebenso, im Zweifel weit über dem, was H.264 packt - schon dadurch, dass es 1080p50 ist. Man wäre selbst mit halber Videobitrate noch richtig gut - das wäre dann ein Beweis der Leistungsfähigkeit von HEVC, aber derzeit wird dieser Beweis nicht angetreten. "Um diese Testausstrahlungen sehen zu können, braucht es zwingend UHD-taugliches Empfangsequipment, weil nur dieses des Komprimierungsstandard HEVC unterstützt. Mit üblichen HD-Boxen hat man bei diesen Ausstrahlungen keine Chance. Sie unterstützen nämlich nur die älteren Komprimierungsverfahren MPEG-2 und MPEG-4." Ich kann es mangels Verfügbarkeit bei mir im Umfeld nicht testen, aber ein oller Full-HD-Fernseher mit deutschem DVB-T2 sollte das doch packen? Der kann wegen T2 auch HEVC und muß 1080p50 decodieren können. Da könnten eigentlich dann nur geräteeigene Softwaremacken verhindern, dass er das, was er bei T2 kann, bei S2 nicht kann...
  2. UHD ist LUXUS, warum werden RTL UHD und Pro7 UHD nicht ständig über Satellit parallel zum HD-Progamm übertragen? Wir sollten uns vom Wunsch der ständig nutzbaren UHD Programme verabschieden, wer bietet das ohne Pay-TV Zusatz-Kostenbelastung an? TivuSat über den Sender Rai 4 UHD, jetzt auch noch France 2 UHD via unverschlüsselten DVB-T2 Free-TV. Ich habe gerade die ASTRA HEVC HD-Testprogramme in meinem PANASONIC UHD-TV hinzugefügt, funktionieren einwandfrei |1080p 50 Hz|, HEVC könnte zukünftig für die deutschen ÖR HD-Programme über Astra 19,2° Ost eingesetzt werden, ältere SAT-Receiver sind dann aber nicht mehr kompatibel. RTL und Pro7-Sat.1 bleiben nur mit SD-Auflösung dauerhaft ohne Zusatzkosten nutzbar, wird auch dafür zukünftig die HEVC-Komprimierung eingesetzt? Ist auch mit HEVC-Komprimierung RTL-SD dann noch mit auch für DVB-T2 HEVC einsetzbaren HD-Ready TVs über Satellit schaubar? Ich sollte jetzt auch meinen noch original-verpackten HD-Ready Blaupunkt 32" Billig-TV für den Test vom neuen Astra HD-Transponder in Betrieb nehmen.
  3. Da kann ich aushelfen. Man kann - im Gegensatz zu den Aussagen der DF - auch auf einem "üblichen" HD-Receiver die Testausstrahlung trotz HEVC-Komprimierung ohne Probleme wiedergeben. Konkret habe ich auf einem Telestar Teletwin HD-Receiver von Oktober 2023 die TP mit den HEVC-Ausstrahlungen getestet. Die Werbevideos von SES konnten ohne Problem in 1080p wiedergegeben werden. Interessant: Bei den technischen Daten des Receivers ist von HEVC keine Rede. Er kann es trotzdem dekomprimieren. https://cdn-reichelt.de/documents/datenblatt/F100/TELESTAR_5310526_DB-DE.pdf
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