TV- und Radioempfang im Urlaub – Teil 2

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Mit den Livestreams von Sportereignissen im Ausland ist das so eine Sache. Sie werden gerne wegen fehlender Übertragungsrechte unterbunden

Sommerzeit, Urlaubszeit. Will man auf Reisen auf heimische Programme nicht verzichten, braucht es heute nicht mehr zwingend eine mobile Sat-Anlage. Hier eröffnet uns das Streaming viele Möglichkeiten. Doch auch ihm sind Grenzen gesetzt und auch für den Streamingeinsatz im Ausland muss man sich rechtzeitig vorbereiten.

Streaming

Egal ob Radio oder Fernsehen, Streaming ist so einfach wie nie zuvor und bietet sich grundsätzlich auch für das Ausland an. Streaming-Plattformen, wie etwa Waipu.tv, Zattoo, simpliTV und Co, funktionieren nicht nur zu Hause, sondern EU-weit und sogar darüber hinaus. Die Pakete können auch in Norwegen und der Schweiz genutzt werden.

Achtung bei Schweiz und Liechtenstein

Gerne wird darauf vergessen, dass die Schweiz und das kleine Fürstentum Liechtenstein keine EU-Mitgliedsländer sind. Damit gilt in beiden Ländern auch nicht das EU-Roamingabkommen, das uns die gewohnte Nutzung unserer Mobilfunk-Geräte ohne oder nur mit geringen Zusatzkosten erlaubt.

Nicht alle Mobilfunkanbieter haben mit ihren schweizer Kollegen spezielle Roaming-Vereinbarungen vereinbart. So kann das telefonieren, vor allem aber internetbasierte Anwendungen, wie auch Streaming, zu einer echt teuren Angelegenheit werden. Hier gilt es ganz besonders, Verträge vor Reiseantritt zu prüfen oder sich nach den aktuellen Gegebenheiten beim eigenen Mobilfunkanbieter zu informieren. Gegebenenfalls bietet dieser mehr oder weniger attraktive Datenpakete für diese Länder an. Im Zweifelsfall gilt es, in diesen Ländern auf Streaming zu verzichten. Grundsätzlich Gefahr besteht hier auch im unmittelbaren Grenzraum zur Schweiz und Liechtenstein. Da kann es schon mal zum Beispiel sein, dass sich das Smartphone etwa im Westen des österreichischen Vorarlbergs ins schweizer Mobilfunk-Netz einloggt. Das kann dann echt teuer werden.

Diese Meldung ist wegen Änderungen der Datenschutzrichtlinien bei vielen Apps aufgetaucht. Ohne Aktualisieren geht da gar nichts mehr

Andere (europäische) Länder

Eine potentielle Kostenfalle stellt auch Großbritannien dar. Seitdem das Land der EU den Rücken gekehrt hat, gelten auch hier EU-weite Mobilfunk-Vereinbarungen nicht mehr. Weiter sei darauf verwiesen, dass Länder wie Albanien, Bosnien, Serbien, Nordmazedonien, die Ukraine, Weißrussland und so weiter ebenfalls keine EU-Staaten sind. Auch bei ihnen gilt es vor Reiseantritt abzuklären, unter welchen Voraussetzungen und Kosten, Streaming genutzt werden kann. Was generell auch für alle anderen Kontinente gilt. Hinzu kommt, dass insbesondere unsere TV-Streaming-Plattformen in Nicht-EU-Ländern nicht funktionieren müssen.

Stichwort Mediatheken

Der Zugang zu den Inhalten der Mediatheken ist im Ausland jedenfalls eingeschränkt. Dazu reicht bereits eine Reise nach Österreich. Zwar ist ein Großteil der Inhalte der Mediatheken von ARD und ZDF auch in Österreich und der Schweiz verfügbar, aber eben längst nicht alles. Vor allem zugekaufte Serien und Spielfilme, aber auch Dokumentationen und Sport ist da meist nicht verfügbar. Außerhalb von DACH kann das Angebot weiter deutlich eingeschränkt sein. Das trifft übrigens auch auf Streaming-Plattformen, wie Netflix, Prime Video und so weiter, zu. Man sollte sich keinesfalls darauf verlassen, dass sie auch am Urlaubsort nutzbar sind.

Hat man eine heimische TV-App schon länger nicht genutzt, kann einen im Ausland eine unangenehme Überraschung erwarten

Software-Updates

Wir alle wissen, dass Apps ab und an ein Software-Update erfahren. Dies erfolgt nicht automatisch, sondern man wird in einer Einblendung hingewiesen, dass man das Update selbst über einen App-Store starten muss. Erst nachdem die Aktualisierung abgeschlossen ist, lässt sich die App wieder nutzen. Das kennen wir. Solche Updates haben wir alle schon oft genug gemacht.

Doch hier verbirgt sich ein großer Stolperstein. Welche Apps in einem App-Store angeboten werden, hängt davon ab, in welchem Land man sich gerade befindet. So wurde uns bereits mehrfach berichtet, dass Urlauber während eines Auslandsaufenthalts aufgefordert wurden, ihre am Smartphone nur selten genutzte TV-Streaming-App zu aktualisieren. Befindet man sich jedoch in einem Land, das nicht zu den Zielgebieten des Streaming-Anbieters zählt, findet man die App auch nicht in den einschlägigen Stores. Was zur Folge hat, dass man das geforderte Software-Update nicht vornehmen und so die App auch nicht nutzen kann. Also kein heimisches TV im Urlaub am Handy.

Um die Wahrscheinlichkeit unangenehmer Überraschungen zu minimieren, sollte man im Zuge der Reisevorbereitungen auch an Software-Updates denken. Möglichst kurz vor Reiseantritt sind alle Streaming-Apps, die man im Urlaub zu nutzen gedenkt, auf ihre Funktion und Aktualität zu testen. In diesem Zusammenhang stößt man automatisch auch auf alle Anwendungen, die ein Software-Update erfordern. Dabei sollte man nicht nur an Video-Streaming-Apps, sondern auch an solche für Internetradio denken. Auch den deutschen Radioplayer wird man etwa in Österreich vergebens im App-Store suchen. Generell gilt, dass nur im eigenen Land aktive Streaming-Anbieter im Ausland nicht in den App-Stores zu finden sein werden. Dasselbe trifft übrigens auch zu, wenn man zum Beispiel einen Streaming-Stick mit sich führt. Auch bei ihm sind die benötigten Apps noch vor Reiseantritt aufzuspielen oder zu aktualisieren.

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