„Companion – Die perfekte Begleitung“ bei Prime Video

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Abb.: Companion, WarnerBros

Entdecken Sie die packende Geschichte in Companion mit Jack Quaid und Sophie Thatcher. Jetzt erhältlich bei Prime Video, wie auch auf Blu-ray, DVD und 4K-UHD.

Die verschüchterte Iris (Sophie Thatcher) bandelt, nach einem gemeinsamen Zusammenstoß im Supermarkt, mit dem kontaktfreudigen Josh (Jack Quaid) an. Er lädt sie zu einem Wochenende mit Freunden ein. Das soziale Ereignis führt zu einer überraschenden Wende, als der Hauseigentümer Sergey (Rupert Friend) anfängt Iris zu bedrängen und sie ihn im Gegenzug dazu notgedrungen bringt, dem lebendigen Dasein abzuschwören … also, kurz gesagt, sie ‚messert‘ ihn. Blutüberströmt erfährt die notgedrungen Wehrhafte eine nicht unwichtigen Alltags-Information von ihrem Herzallerliebsten: Iris ist ein Roboter. Achtung, es handelt sich hierbei keineswegs um einen Spoiler; all dies geschieht bereits im ersten Akt. Außerdem bricht da die Entwicklung der Handlung nicht ab und streckt seine Wurzeln zu Beginn des zweiten Aktes in Richtung Kriminalfilm aus. Allen Grund also für einen kybernetischen Charakter, wieder seine (beziehungsweise ihre) Aggressionen in Richtung des Homo Sapiens zu lenken.

Künstliche Heldinnen

Seit 2014 hat sich die Anzahl konfliktbehafteter Androiden-Frauen in der Filmlandschaft gesteigert. Beginnend mit „Ex Machina“ von Alex Garland bis hin zum spaßigen „M3GAN“ und dem recht simple gestrickten „Subservience“. Und bevor wir uns noch dieses Jahr alle auf „M3GAN 2.0“ freuen dürfen, kommt nun „Companion“ um die Ecke. Das Drehbuch vom Regisseur Drew Hancock bleibt im Gegensatz zu Garlands Variante sehr offensichtlich in seiner Deutungshoheit. Figuren sprechen ihre Gedanken frei aus und fördern damit die eigenen Absichten gezwungenermaßen zu Tage. Auch die Auswahl der Figurenriege scheint am Ende nicht ganz auf die Geschichte abgestimmt zu sein – und ja, viele würden an dieser Stelle den beliebten Kampfbegriff ‚woke‘ verwenden … aber, na ja … aufgezwungen bleibt aufgezwungen. Ursprünglich sollte im Übrigen der Regisseur von „Barbarian“, Zach Cregger, die Regie übernehmen, doch blieb es letzten Endes bei Drew Hancock. Hancock nächstes Projekt wird wohl eine Neuauflage vom ’98er Robert Rodriguez-Film „The Faculty“ werden.

Abb.: Sophie Thatcher als Androidin Iris

Humor einprogrammiert

Was „Companion“ im Großen und Ganzen unterhaltsam macht, ist die Verwendung von Humor – gutem Humor, mit gutem Timing und absurden Situation. In einer Szene stellt sich Iris’ Programmierung auf deutsch, ihre Lügenbarriere entgehend. In der deutschen Version ist es hingegen spanisch – allerdings bleibt die Bildspur mit den englischen Untertiteln auf der Warner Bros-Blu-ray eingebettet, was zum Unter- bzw. Ober-Titel-Mayhem wird. Noch zu erwähnen ist die recht gelungene Titelauswahl von Songs zusätzlich zum Soundtrack.

An manchen Stellen wird der stimmungsvolle Eindruck erweckt, einer Horror-Komödie beizuwohnen. Dieser Umstand übermalt die ein oder andere inhaltliche Schwäche. Kaum Joshs Handy erbeutet, kann Iris auch schon auf ihren höchst persönlichen Charakter-Editor zugreifen und damit nicht nur das Äußere, sondern auch den Regler des eigenen Intelligenzgrades von 40% auf 100% schieben. Wer auch immer bei der filmeigenen Techfirma Emphatex meinte, bei Mord-fähigen Maschinen einen hohen Grad an Selbstreflexion als Option einzufügen, gehört aber so was von gefeuert.

I can fix … him

Wie viele ihrer Leidensgenossinnen, ist Iris ein missverstandenes Monster, welches nur durch die Schlechtigkeit der Menschen, um sie herum, zu einem Geschöpf Frankensteins werden lässt, das gezwungen ist, sich zu wehren. Iris’ verschüchterter Charakter steht dem Roboter-Dasein nicht im Wege und lässt Sophie Thatcher den Raum, ihre Figur menschlich zu gestalten. Jack Quaid baut seinen Josh sehr nahbar und offen an, fast schon unschuldig … erfolgreich unschuldig, denn seine manipulative Ader, kann er lange Zeit verstecken. Die Motivation zu seinen Taten bleibt, wie erwähnt, zum Schluss hin ein offenes Geheimnis, da das Drehbuch sie ihn offen aussprechen lässt. Iris ist aber im Gegensatz dazu am Ende diejenige, die in ihrer Unschuld zum Gespräch aufruft, aber nicht gehört wird.

Für den „The Boys“-Schauspieler Jack Quaid bedeutet der kleine Film „Companion“ den größeren finanziellen Erfolg als die fast zeitgleich veröffentlichte, aufwendigere Superhelden-Variante „Mr. No Pain/Novocaine“. Seit dem 8. Mai gibt es den raffinierten Cyber-Thriller in Form von 4K-UHD, Blu-ray und DVD. Als dreiteilige Dreingabe gibt es auf der „Companion“-Blu-ray etwa 15 Minuten Bewegtbildmaterial. Außerdem gibt es den Film auf Prime Video.

Fazit: Mittlerweile ein eigenes Sub-Genre, geht „Companion“ als guter Beitrag in den Androiden-Frau-Kader ein, der mit zahlreichen humorvollen Szenen und gutem Soundtrack eine eigene Identität für sich setzen kann.

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