Nicht nur Männer gehen beim Sport oft bis an die Schmerzgrenze. Eine Reportage im ZDF erzählt von Frauen, die das Extrem suchen.
Fast jeder Mensch lernt irgendwann seine Grenzen kennen. Manchmal lassen diese sich aber auch verschieben. Die Reportage „Adrenalin pur. Wenn Frauen ans Limit gehen“ aus der Reihe „37 Grad“ stellt drei Extremsportlerinnen vor. Sie läuft an diesem Dienstag um 22.15 Uhr im ZDF.
Katja (54) aus Wustermark bei Berlin ist eine begeisterte Basejumperin, die mit einem „Wingsuit“ – einem Flügelanzug, der ihr Auftrieb gibt -, von hohen Bergen wie den Dolomiten springt. Damit kann sie über eine Minute frei fliegen, bevor sie den Fallschirm öffnet.
Noch einmal das Leben aufs Spiel setzen?
Bei diesem gefährlichen Extremsport passiert ihr schließlich ein Flugfehler; sie stürzt ab und erleidet einen mehrfachen Bruch im rechten Fuß. Doch Katja kämpft sich zurück, wobei sie unter Tränen hinterfragt, ob sie ihr Leben erneut aufs Spiel setzen will.
Doreen (34) aus Graupa bei Dresden klettert seit ihrer Kindheit an steilen Felstürmen in den Pyrenäen und der Sächsischen Schweiz, zum Beispiel an der Herkulessäule. Sie weiß, dass dieser Sport außerordentlich riskant ist, da es an den sächsischen Sandsteinfelsen selten Ringe zum Abstützen gibt und Kletterer ihre Routen meist selbst absichern müssen.
Doreen ist aber auch Mutter zweier kleiner Zwillinge, die mit fünf Jahren schon vom Klettern begeistert und es offensichtlich auch gewohnt sind, mal für kurze Zeit ohne die Mama auszukommen.
Extrem-Sport gegen den Schmerz
Tina (48) aus Hannover ist eine sehr erfolgreiche Para-Athletin. Im Winter geht sie oft im nahegelegenen Silbersee trainieren, das Wasser ist dann um die null Grad kalt. Sie tut dies auch gegen ihren chronischen Schmerz.
Mit 14 Jahren wurde sie an der Hüfte operiert, ein Nerv dabei irreparabel beschädigt. Seitdem ist ihr linkes Bein gelähmt, ihr linker Arm teilweise. Doch im Wasser sind diese Einschränkungen weniger spürbar. Tina will das alles zumindest so lange durchziehen, wie ihr Körper noch mitmacht.
Autor Gregor Eppinger (48, „Unterm Glanz“) hat diese drei Extremsportlerinnen bei ihren Abenteuern begleitet, dazu gibt es atemberaubende Landschaftsaufnahmen. Eindrucksvoll ist zu sehen, dass eine Behinderung kein unüberwindbares Hindernis darstellen muss – und wie diesen Frauen die Gratwanderung zwischen der Sinnhaftigkeit ihres riskanten Sports und der Verantwortung für sich und andere zu gelingen scheint.
Für manchen Menschen im Publikum mag das sicher wie ein irrsinniger Egotrip aussehen. Und doch erfüllen sich alle drei Sportlerinnen auf ihre ganz eigene Weise ihren Traum und ihre Sehnsucht, mit bewundernswerter Ausdauer und großer Leidenschaft über ihre Grenzen zu gehen.
Text: dpa/ Redaktion: JN
