
Berlin – Pro Sieben Sat 1-Chef Thomas Ebeling wittert eine „Diktatur der intellektuellen Elite“ bei der Qualitätsdebatte im Privatfernsehen. Ebeling will kein zusätzliches Geld für Nachrichten ausgeben.
Bei einem Symposium der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM) in Berlin sagte der ehemalige Pharmamanager, dass klassische News für seine Sendergruppe nur ein Zuschussgeschäft seien: „Auch wenn ich mehr Geld hätte, würde ich es nicht für mehr Nachrichten ausgeben.“ Interessanter findet Ebeling dagegen die “lokale Fiction-Produktlinie” wie den aktuellen Sat-1-Zweiteiler “Die Grenze”.
Ebeling hatte die Diskussion über Qualität und Wert von Informationssendungen im Privatfernsehen durch Wortmeldungen, wie: „vielleicht für das Image bei Politikern wichtig, aber nicht unbedingt bei allen Zuschauern“ angefacht.
Ebeling sieht sich durch die Politik bestätigt. Im Übrigen sei der Nachrichtenanteil seiner Sender in den vergangenen zehn Jahren stabil geblieben und liege bei 25 bis 35 Prozent des Gesamtinhaltes. Bei der „Wissenschaftspublizistik“ habe sich der Inhalt mit Sendungen wie Galileo sogar verfünffacht. Gegen die Forderung der Landesmedienanstalten nach einer Selbstverpflichtung der Privaten hat Ebeling trotz des hohen Nachrichtenanteils seiner Sender “ernste Bedenken”.
Zur Zukunft des Nachrichtensenders N24 sagte Ebeling, es gebe bislang “fünf bis zehn” Interessenten, wenngleich er vermied diese als Kaufinteressenten zu bezeichnen. Vielleicht werde der Sender auch nicht verkauft sondern mit einer „leicht anderen“ oder „ganz anderen Ausrichtung” weiter betrieben. [mw]
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