
Experiment geglückt: Die Reporter von „ZDF Zoom“ nehmen ihre Zuschauer mit auf ihre Recherchen. Sie arbeiten investigativ, im Mittelpunkt stehen gesellschaftlich und politisch relevante Themen. Vor einem Jahr wurde die Doku-Reihe am späten Mittwochabend zum ersten Mal ausgestrahlt.
Es geht um Menschenhandel, Burn-out oder die Atomkatastrophe in Japan: Seit einem Jahr gehen die Reporter von „ZDF Zoom“ auf investigative Recherchen. „Es hat sich bewährt, für politische, hintergründige Dokumentationen einen festen Sendeplatz einzurichten“, sagte Redaktionsleiter Christian Dezer zum Jubiläum. „Wir brauchen lange Formate, um in einer immer schnelleren Welt Erklärungen liefern zu können.“
Rund 8 Prozent der Zuschauer schalten im Durchschnitt „ZDF Zoom“ am Mittwochabend um 22.45 Uhr ein. Zu den erfolgreichsten Sendungen bei der Zuschauergunst zählen ein Beitrag über Zeitarbeit und über die Fracking-Technik bei der Erdgasförderung – mit jeweils rund elf Prozent Marktanteil.
Die Themenpalette der „ZDF Zoom“-Redaktion ist breit. „Was wir jedoch gar nicht machen, ist Historisches“, erklärte Dezer. Dies passe nur schwer zum Format, bei dem der Autor seine Zuschauer „mitnimmt“ bei seinen Recherchen, zum Interview mit dem Experten. Als Beispiel nennt er einen Film über Krankenhauskeime. Hier begleite die Kamera den Reporter etwa nach Holland, wo Kliniken das Problem mit den gefährlichen Erregern besser im Griff haben. „Anschließend zeigen wir, wie der Autor deutsche Behörden fragt, warum dies bei uns nicht möglich ist.“ Die Antwort: Es liegt an den Kosten.
[Andrea Löbbecke]
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