
Kleine Ursache, große Wirkung: Nachdem bekannt wurde, dass Joachim Löws Balljungen-Streich nicht live ausgestrahlt wurde, sondern aus der Konserve stammte, will die UEFA nun auf irritierende Einspielungen verzichten.
In einem von ARD und ZDF veranlassten Gespräch sind die Sender und die UEFA darin übereingekommen, dass die Kennzeichnung der Löw-Szene mit dem Balljungen im Spiel gegen die Niederlande als zeitversetzte Einspielung nicht ausreichend war, teilte die ARD am Montagabend mit. Die UEFA will künftig während der Liveübertragungen auf derartige missverständliche Einblendungen verzichten, hieß es.
Für den Zuschauer müsse Klarheit an oberster Stelle stehen, waren sich ARD, ZDF und UEFA einig. „Zeigen, was ist – unsere Zuschauer können sich darauf verlassen, dass wir uns auch bei der EM an diesen journalistischen Grundsatz halten“, sagte Jörg Schönenborn, WDR-Chefredakteur und ARD-Teamchef der EM. Was auch immer im Stadion passiere, werde auch im TV zu sehen sein. Auch für ZDF-Sportchef Dieter Gruschwitz bleibt die „Sensibilität des Weltregisseurs bei der Auswahl der Bilder im Stadion“ Grundlage für die EM-Übertragungen.
In der Fußball-Übertragung des Deutschland-Matches vom 13. Juni im ZDF war zu sehen, wie Bundestrainer Joachim Löweinem Balljungen am Spielfeldrand den Ball aus dem Arm schubste. DieseSzene, die nach dem 2:0 der durch Mario Gomez ausgestrahlt wurde, hattesich aber bereits vor dem Spiel ereignet und war später in dieLiveübertragung hineingeschnitten worden. Der DeutscheJournalistenverband forderte ZDF und UEFA anschließend auf „dieManipulation der Fernsehbilder“ aufzuklären. [rh]
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