
Der ARD-Koordinator für den „Tatort“, Gebhard Henke, sieht kein Problem darin, dass insbesondere die Münsteraner Variante der Krimi-Reihe als zu klamaukig wahrgenommen werden könnte. Seiner Ansicht nach würden vor allem jüngere Zuschauer den Humor lieben.
Gebhard Henke, der ARD-Koordinator für die Fernsehreihe „Tatort“, sieht kein Problem in den oft klamaukigen Episoden der Münsteraner Ermittler Boerne und Thiel. Dies sagte der beim WDR beschäftigte Verantwortliche für den Programmbereich Fernsehfilm, Kino und Serie am Mittwoch im Interview mit „Spiegel Online“. Die Gefahr, dass die Zuschauer von den zunehmenden Zoten der Episoden genervt sein könnten, sieht Henke demnach nicht.
Man habe dabei durchaus weiterhin den Anspruch, den Münsteraner „Tatort“ auch für ernstere Themen offenzuhalten. „Wir haben häufig schwierige Fälle gedreht, die dann aber eben auch Pointen hatten. Doch zugegeben, der Humor dominierte immer stärker, das Publikum liebte die Ermittler immer mehr für ihren Witz“, so der Koordinator. Irgendwann bekomme man einfach Angst, mit Eiern beworfen zu werden, wenn man nicht Gag an Gag reihe. Besonders für den Erfolg beim jungen Publikum sei der Humor wichtig.
Trotzdem glaubt auch Henke, dass man den Klamauk zwischen Boerne und Thiel nicht zu weit ausreizen darf. So sei beispielsweise der letzte Fall „Die chinesische Prinzessin“ ein Beipsiel dafür gewesen, dass man nach wie vor relevanten Stoff in eine Krimi-Komödie integrieren kann. Der ARD-Koordinator ist dabei zuversichtlich, dass dieser Spagat auch in Zukunft gelingen kann. So könne man mit dem nötigen Fingerspitzengefühl jedes Thema in einer Krimi-Komödie behandeln. [ps]
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