
Mainz – Die Schließung des Flughafens Tempelhof in Berlin steht fest. Der ZDF-Film „Letzter Aufruf Tempelhof“ zeigt am Samstag, 14. Juni um 17.05 Uhr den Abschied einer „Berliner Legende“.
Susanne Gelhard und Markus Gross aus dem Berliner Landesstudio des ZDF lassen in ihrer Reportage Befürworter und Gegner zu Wort kommen. Sie blicken zurück auf die Geschichte, zeigen die faszinierende Welt des legendären Flughafens und berichten über die Problematik eines Flughafens mitten in der Stadt.
Das Aus für den Flugbetrieb in Tempelhof kommt ausgerechnet in dem Jahr, in dem das 60. Jubiläum der Luftbrücke stattfindet. Tempelhof ist die perfekte Inszenierung des Traums vom Fliegen. Der Anflug ist für viele Piloten etwas ganz Besonderes. „Einmal im Leben muss jeder Pilot in Tempelhof gelandet sein“, sagt einer von ihnen, den die Reportage begleitet. Aber: Ist ein innerstädtischer Flughafen aus Sicherheits- und Umweltschutzgründen noch zeitgemäß?
Jutta Grünewald hat so wie viele andere Anwohner jahrelang für die Schließung gekämpft. Die Mutter dreier Kinder wohnt direkt in der Einflugschneise. Den Lärm und den Kerosingestank kann sie nicht mehr ertragen. Sie träumt von einem neuen Tempelhof: einem Öko-Stadtteil mitten in Berlin zum Wohnen, für Freizeit und Sport – auf jeden Fall aber ohne Flugzeuge.
Für Henry Wede hingegen ist Tempelhof noch immer eine faszinierende, ganz eigene Welt. Er arbeitete sich dort vom Kofferträger zum Gebäudemanager hoch, verbrachte sein halbes Leben – über 30 Jahre – auf dem Flughafen. Heute führt er Besucher durch das riesige Areal. Je näher der Schließungstermin rückt, desto häufiger sind seine Sightseeing-Touren ausgebucht. [mw]
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