
Berlin – Das ZDF behält sich vor, gegenüber dem Organisator der Tour de France Regressansprüche geltend zu machen.
„Wir werden das Gespräch mit dem Veranstalter ASO suchen“, sagte ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender der „Berliner Zeitung“ laut einem Vorabbericht. „Wir haben die Rechte an einer sauberen Sportveranstaltung erworben.“ Eine Ausstiegsklausel im Vertrag gibt es laut Brender aber nicht.
Am Mittwoch war bekannt geworden, dass bei einer Dopingprobe des T-Mobile-Fahrers Patrik Sinkewitz Anfang Juni ein erheblich erhöhter Testosteronwert festgestellt worden war. Der 26-Jährige wurde mit sofortiger Wirkung von seinem Rennstall suspendiert. ARD und ZDF beendeten daraufhin vorerst ihre Live-Berichterstattung von der Tour.
Der Vorsitzende des Sportausschusses im Bundestag, Peter Danckert (SPD), fordert derweil scharfe Konsequenzen aus dem neuen Dopingfall. Zugleich begrüßte er den Ausstieg von ARD und ZDF aus der Berichterstattung über die Tour de France. „Man sollte die Übertragung von Radsportveranstaltungen dauerhaft aussetzen, falls unter den Radsportlern kein Mentalitätswechsel einsetzen sollte“, sagte der SPD-Politiker der „Berliner Morgenpost“. „Vielleicht muss man ihnen zunächst die Basis, also Medienpäsenz und Sponsoring nehmen.“ Dopingsündern sollte zudem die Sportförderung gestrichen werden, fordert Danckert. [ft]
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