
Der Download-Anteil lag 2024 bei 68 Prozent, der Kauf von Datenträgern nur noch bei 32 Prozent.
Der Kauf von Games als Download hat in den vergangenen Jahren enorm an Bedeutung gewonnen. Das gab heute der „game – Verband der deutschen Games-Branche“ auf Basis von Daten von YouGov bekannt. Demnach werden in Deutschland rund sieben von zehn Spielen als Download erworben. Damit macht der Download-Anteil 2024 einen großen Sprung um acht Prozentpunkte von 60 auf erstmals 68 Prozent. Ein Drittel der Spiele (32 Prozent) hierzulande erwerben die Käufer auf Datenträgern.
Vor allem bei den PC-Spielern hat sich der Download-Kauf inzwischen zum beliebtesten Weg entwickelt, Spiele zu erwerben: Mit rund 99 Prozent wird nahezu jedes Spiel für PC als Download gekauft. Beim Kauf von Konsolenspielen hingegen wird mehrheitlich auf Datenträger gesetzt. Zwar steigt auch hier der Anteil der Download-Käufe von 40 Prozent im Jahr 2023 auf 44 Prozent 2024. Doch mehr als die Hälfte der Konsolenspiele (56 Prozent) wird auf Datenträgern erworben.
Sogar Blockbuster-Titel erscheinen zuerst als Download
Der starke Anstieg der Download-Anteile sei unter anderem auf den „digital only“ Trend der vergangenen Jahre zurückzuführen, hieß es vom Verband. So erscheinen nicht nur Indie-Spiele, sondern mittlerweile sogar einige Blockbuster-Titel zunächst oder exklusiv als digitale Versionen zum Download. Bei Trends wie der Veröffentlichung von Games im sogenannten Early Access, wie „Baldur’s Gate 3“ oder „Enshrouded“, setzen Unternehmen zunächst komplett auf den digitalen Vertrieb.
„Downloads bei Games steigen weiter an. Im Vergleich zum klassischen Datenträger im Handel ist der Download für viele ein besonders einfacher Weg, Games zu erwerben. Der Trend des exklusiven digitalen Vertriebs – ob von Indie-Spielen, Blockbuster-Titeln oder den immer beliebteren Spielen im Early Access – treibt die Popularität der Downloads weiter an“, sagte Felix Falk, Geschäftsführer des Verbands.
Digitaleditionen erfreuen sich immer größerer Beliebtheit
Darüber hinaus erfreuen sich auch die kompakteren und häufig kostengünstigeren Digitaleditionen der aktuellen Konsolenmodelle ohne ein Laufwerk für Datenträger einer immer größeren Beliebtheit, was ebenfalls die Download-Käufe ankurbelt. „Gleichzeitig greifen die Spieler vor allem bei Konsolen-Games zu Datenträgern, da diese etwa als Erweiterung der Spielesammlung im Regal oder durch limitierte Sondereditionen nach wie vor besonders beliebt sind.“
Ob Spiele auf Datenträger oder als Download gekauft werden, ist nicht nur eine Frage der Spieleplattform, sondern auch des Alters der Spielerinnen und Spieler. So ist der Download-Kauf in Deutschland besonders verbreitet in der Altersklasse 20 bis 29 Jahre. Die Spielenden in diesem Alter kaufen dabei mehr als drei Viertel (77 Prozent) ihrer Games für den PC oder die Konsole als Download.
Ältere kaufen lieber Datenträger, Jüngere laden runter
Der Datenträger ist hingegen vor allem bei den Älteren ein bevorzugter Weg, Spiele zu erwerben. So kaufen die 50- bis 59-jährigen Gamerinnen und Gamer nahezu die Hälfte ihrer PC- oder Konsolenspiele (47 Prozent) auf Datenträger. Das stellt im Vorjahresvergleich eine Steigerung dar. Damals betrug der Anteil der Datenträger-Käufe bei dieser Altersklasse nur noch rund 41 Prozent.
Nachdem der deutsche Games-Markt in den vergangenen Jahren eine ganz neue Größe erreicht hatte, legte er 2024 eine Wachstumspause ein. So wurden im vergangenen Jahr in Deutschland mit Games, Spiele-Hardware und Online-Gaming-Services 9,4 Milliarden Euro umgesetzt. Das bedeutet ein Minus von sechs Prozent im Vorjahresvergleich. Besonders deutlich fiel der Rückgang beim Kauf von Spielen für PC, Konsole und Smartphone (-17 Prozent auf 921 Millionen Euro) sowie bei der Hardware (-10 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro) aus. Gegen den Trend des Gesamtmarktes gab es bei Online-Gaming-Services ein zweistelliges Wachstum. Der Umsatz in diesem Segment stieg um zwölf Prozent auf 965 Millionen Euro.
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- 290725 Games Studie: game