
Der KiKA könnte bis 2033 ein non-lineares Streaming-Angebot werden. Ist das wirklich eine gute Lösung?
ARD und ZDF sollen TV-Sender einstellen, beziehungsweise zusammenlegen. Den Kinderkanal KiKA hatten die Ministerpräsidenten eigentlich von ihrer Streichliste ausgenommen, doch es spricht schon seit Ende 2024 vieles dafür, dass dennoch das Aus als klassischer TV-Kanal kommt. Wie erneut aus einer Mitteilung des Thüringer Landtags von vergangenem Freitag hervorgeht, soll das öffentlich-rechtliche Kinderprogramm bis spätestens 2033 in ein vollständig non-lineares Angebot überführt werden – passend zu den Mediengewohnheiten junger Zielgruppen. „Schloss Einstein“, „Sandmännchen“ und Co. gibt es dann möglicherweise nicht mehr zu festen Sendezeiten, sondern nur noch auf Abruf im Internet.
Kinder mögen Überraschungseffekte im KiKA
Wer selbst Kinder hat oder öfter Kinder zu Besuch, der weiß: Die Kleinen mögen die Überraschungsmomente im KiKA: Einschalten und berieseln lassen oder feste Sendezeiten wie das Sandmännchen kurz vorm Einschlafen oder andere Sendereihen gehören seit Jahren zum Ritual vieler Familien. Es sorgt auch dafür, dass Kinder feste zeitliche Strukturen lernen. Erst die Hausaufgaben, dann um 16 Uhr eine Sendung im Kinderprogramm. Und ob es der stressegeplagten Mama (oder dem Papa) tatsächlich gefällt, wenn sie (oder er) für die Sprösslinge zunächst Sendungen und Serien aufwendig in der Mediathek suchen muss?
Weiter auch ein lineares Programm möglich
Neu ist die Diskussion um die Zukunft des Kinderprogramms nicht. Schon seit Herbst 2024 machen Meldungen die Runde, wonach das ARD/ZDF-Kinderangebot nur noch per Streaming angeboten werden soll. Sicher scheint nur zu sein: Über klassische Rundfunkwege wie Kabel, Satellit oder Antenne dürfte es den KiKA spätestens 2033 nicht mehr geben. Sachsen-Anhalts Kultur- und Staatsminister Rainer Robra (CDU) hatte aber Ende Februar in Aussicht gestellt, dass es neben dem On Demand-Angebot auch weiter noch ein lineares Programm als Live-Stream im Internet geben könnte.
Den KiKA zusätzlich zur non-linearen Verbreitung auch noch als linearer Stream – es wäre eine Lösung, die zumindest Stand heute den Zeitgeist trifft (niemand weiß jetzt schon, wie der Medienkonsum in spätestens acht Jahren ausschaut) und mit Sicherheit bei vielen Eltern ankommen dürfte.
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