„Star Trek: Strange New Worlds“ flirtet mit kosmischem Horror

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"Star Trek: Strange New Worlds", Chapel, Uhura
©2025 CBS Studios Inc. All Rights Reserved.

In der neuesten Episode liefert „Star Trek: Strange New Worlds“ ein düsteres Mysterium, das jetzt schon Vorahnungen zum Serienfinale aufkommen lässt.

Gab sich die Episode der letzten Woche noch einer nostalgischen Auszeit auf dem Holodeck hin, ist es jetzt wieder Zeit für handfestere Kost …obwohl … eigentlich macht die aktuell fünfte Folge der dritten Staffel, die heute auf Paramount+ gestartet ist, eine Menge vage Andeutungen und viele neue Fragezeichen auf. Die Crew der Enterprise bekommt es mit völlig unbekannten Mächten zu tun, die uralte Wurzeln zu haben scheinen. Geht es hier in Anlehnung an H. P. Lovecraft vielleicht sogar in die Gefilde des kosmischen Horrors?

Archäologie kann richtig spannend sein

Die neue Episode namens „Through The Lens Of Time“ weckt zu Beginn ganz andere Erwartungen als die obigen Beschreibungen. Immer noch zieht sich Spocks Liebesleben wie ein roter Faden durch jede weitere Folge … wer hätte das noch zu Leonard Nimoys Zeiten gedacht. Der entscheidende Ausgangspunkt der Handlung ist hingegen eine bevorstehende archäologische Ausgrabung auf einem kargen, grauen Geröll-Planeten. Wer „Die nächste Generation“ gut kennt, weiß, dass Picards archäologische Leidenschaft eher selten für mitreißende Highlights in der Serie gesorgt hat. „Strange New Worlds“ belehrt uns nun eines Besseren.

"Star Trek: Strange New Worlds", Chapel, Uhura
©2025 CBS Studios Inc. All Rights Reserved. – Korby (links) und Chapel (mitte) leiten die Mission, bis Spock das Kommando übernimmt

Federführend bei dieser Mission sind die einstige Krankenschwester Chapel (Jess Bush) und ihr neuer Liebhaber Dr. Roger Korby (Cillian O’Sullivan). Schon früh zeigt sich, dass auf der Planetenoberfläche eine antike Tempel- oder Palast-Anlage verboren liegt. Im Inneren finden sich nahe des Eingangs ein paar verweste Leichen … Hmmm … Vielleicht doch lieber auf Nummer sicher gehen? … Ach was! … Das hier ist doch eine einmalige Gelegenheit.

Also lässt sich Spock (Ethan Peck) von Chapel überreden und ignoriert die Sternenflottenprotokolle. Zusammen mit Sicherheitschefin La’an (Christina Chong), Brückenoffizierin Uhura (Celia Rose Gooding), Krankenpfleger Gamble (Chris Myers) und Pilotin Ortegas jüngerem Bruder Beto (Mynor Lüken), der als Filmemacher die Funde dokumentieren soll, begibt sich das Siebenergespann in die tiefen Eingeweide der Anlage.

Narrative und stilistische Emanzipation

Was das Untersuchungsteam in den dunklen Hallen alles entdeckt und vor allem, welchen Gefahren es sich hier gegenüber sieht, soll gar nicht verraten werden. Vielmehr soll ein Lob für die Kreativität der Designer und Autoren ausgesprochen werden. Das humanoide Alien-Design hatte schon bei den Klingonen genau den richtigen Weg eingeschlagen, indem es sich wieder der vertrauten Picard- und DS9-Ära anglich. Auch die einheimische humanoide Spezies in dieser jüngsten Folge besticht mit einer kreativ verspielten Gestaltung der Maske, die gleichsam der „Star Trek“-DNA treu bleibt.

"Star Trek: Strange New Worlds", Pelia, Scott
©2025 CBS Studios Inc. All Rights Reserved. – Man sieht es Chef-Ingenieurin Pelia (Carol Kane) nicht an, aber sie ist selbst ein uraltes Wesen. Kennt sie vielleicht den Schrecken, der auf dem Planeten lauert?

Insbesondere beweist „Strange New Worlds“ einmal mehr, dass es ein Händchen für faszinierende Mysterien hat. Sei es die antike Tempel-Anlage, die es zu erforschen gilt, oder ein medizinisch verzwicktes Rätsel für Schiffsarzt M’Benga (Babs Olusanmokun). Es soll hier keineswegs unnötig gespoilert werden, weswegen lediglich noch gesagt sei, dass es der dritten Staffel im besten Falle gelingen könnte, ein kosmisches Mysterium aufzufächern, das sich bis zum Serienfinale auf clevere Weise mit den bisherigen Storylines verweben ließe und vielleicht sogar neue Türen für künftige „Star Trek“-Projekte öffnen könnte.

Und nicht zuletzt soll mit dieser jüngsten Episode nochmal die Ausweitung von Horror-Elementen in „Strange New Worlds“ hervor gehoben werden. Die Serie kann bei allen humoristischen Ausflügen auch richtig dunkel sein und zeigt darin eine vielversprechende Stärke. Wenn sich die Macher noch konsequenter der Finsternis und dem düsteren galaktischen Schrecken hingeben (unter Einhaltung der FSK-16-Maßgaben, versteht sich), könnte sich „Strange New Worlds“ im positiven Sinne von vielen anderen klassischen „Star Trek“-Erzählungen abheben … Lovecraft lässt grüßen.

2 Kommentare im Forum
  1. Strange New World ist seit Voyager die erste Star Trek Serie in der man sich als Trekki heimisch fühlt. Ja manchmal gruseliger aber auch lustig. Ich finde schade das es hier schon ein Ende gibt. Klar um dem Kanon zu Folgen wird Pike sein Schicksale annahmen müssen obwohl er ein wirklich guter Captian ist. Vielleicht setzten die diese Serie mit Kirk doch noch fort, er war ja schon mehrmals dabei. Bei jeder Folge fühlt es sich wie in der Kindheit an wo man dann auf die nächste Folge im TV gewartet hat bis Captian Kirk wieder zu sehen war
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