Weniger Serien, mehr Übersicht: Das plant Marvel im TV-Geschäft

Nicht nur im Kino, sondern auch im Fernsehen und Streaming scheint Marvel verstärkt Kürzungen vornehmen zu wollen.

Marvel scheint aufräumen zu wollen. Zumindest kann man das Aussagen von Kevin Feige entnehmen, die „Variety“ jüngst veröffentlichte. Grundlage des Artikels ist ein Interview, das der Leiter der Marvel-Studios einer kleinen Gruppe von Journalisten gegeben hat. Für die Zukunft bedeutet das angeblich unter anderem, dass nur noch höchstens drei Superheldenfilme aus dem MCU im Jahr herauskommen sollen (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Und im Fernsehen und Streaming will Marvel offenbar noch mehr Übersicht in seinen Content bringen. Hier soll laut „Variety“ im Schnitt nur noch eine Live-Action-Serie pro Jahr erscheinen.

Aber nicht nur bezüglich der Anzahl der Serien, sondern auch der inhaltlichen Ausrichtung scheint man eine andere Strategie verfolgen zu wollen. So sollen die TV-Serien und die Filme wieder weniger inhaltliche Verbindungen und Überschneidungen aufweisen, folgt man dem „Variety“-Bericht und den Aussagen von Kevin Feige. Damit will man eine Überforderung des Publikums vermeiden. Zuschauer sollen nicht mehr den Eindruck erhalten, dass sie immer alles sehen müssen, um dem Marvel-Universum noch folgen zu können, kann man dem Artikel entnehmen.

Marvel setzt auf mehr Eigenständigkeit

„Variety“ zitiert Kevin Feige dazu: „Ich glaube, wir kehren dahin zurück, dass wir einer TV Serie erlauben, eine TV-Serie zu sein.“ Und erste Beispiele scheinen sich hier bereits abzuzeichnen. Wie es in dem Bericht heißt, soll etwa das Ende des Kinofilms „Thunderbolts*“ keinen Einfluss auf die zweite Staffel der Disney+ Serie „Daredevil: Born Again“ haben.

Zugleich scheint man sich bei Marvel weiterhin die Option bewahren zu wollen, einzelne Figuren über Plattformen, Ausspielwege und Werke hinweg auftauchen zu lassen. So soll beispielsweise, wie man bei „Variety“ lesen kann, Jon Bernthals Figur des Punishers sowohl in einem neuen TV-Special als auch im Kinofilm „Spider-Man: Brand New Day“ zu sehen sein. Das Brachenblatt zitiert Kevin Feige: „Wenn wir großartige Schauspieler haben, die großartige Charaktere spielen, denke ich, dass es Spaß machen würde, sie an mehreren Orten zu sehen. Aber der Output wird viel geringer sein.“