„Horizon 2“: Kevin Costner wegen Vergewaltigungsszene verklagt

11
626
Kevin Costner auf einem Pferd
Kevin Costner in "Horizon" Foto: Tobis Film

Die Fortsetzung von Kevin Costners Western hat immer noch keinen Kinostart. Nun sorgte „Horizon 2“ für neue negative Schlagzeilen.

Die Stuntfrau Devyn LaBella hat vor wenigen Tagen in Los Angeles Klage eingereicht. Wie der „Hollywood Reporter“ berichtete, soll LaBella am Set von „Horizon: Eine amerikanische Saga – Teil 2“ ohne Ankündigung, vorherige Probe, Einvernehmen und professionelle Intimitätskoordination zum Dreh einer brutalen Vergewaltigungsszene gedrängt worden sein. Die Szene soll nicht im Drehbuch gestanden haben. Nun will die Stuntfrau sowohl den Regisseur Kevin Costner als auch die Produktionsfirma verklagen. Ihre Vorwürfe: sexuelle Diskriminierung, Belästigung und das Schaffen einer feindseligen Arbeitsumgebung. Kevin Costner selbst bestreitet die Vorwürfe durch seinen Anwalt, heißt es in dem Bericht.

Der Vorfall soll im Mai 2023 in Utah passiert sein. Nachdem LaBella ihn gemeldet hatte, soll sie nicht wieder für weitere Dreharbeiten der „Horizon„-Reihe engagiert worden sein, kann man dem „Hollywood Reporter“ entnehmen. Ihre Karriere sei abrupt zum Stillstand gekommen. Devyn LaBella arbeitete als Stunt-Double für die Schauspielerin Ella Hunt, die die Figur Juliette in „Horizon“ verkörpert. Diese soll kurz vor dem Vorfall das Set verlassen haben, nachdem Costner sie über eine neu hinzugefügte Szene mit sexueller Gewalt informiert hatte, heißt es in dem Bericht. LaBella sollte dann angeblich kurzerhand für sie einspringen.

Mit der Arbeit an der Szene sollen letztlich Regeln gebrochen worden sein, die die Gewerkschaft SAG-AFTRA eigentlich für derlei intime Momente verpflichtend vorsieht. Dazu gehören eine rechtzeitige Ankündigung, Zustimmung und ein abgesperrtes Set. Eine andere Vergewaltigungsszene mit LaBella soll bereits am Tag zuvor nach dem vorgesehenen Protokoll ordnungsgemäß gefilmt worden sein.

Widerstreitende Aussagen

Bei dem betreffenden Vorfall sei LaBella dann allerdings ohne vorheriges Wissen von dem Schauspieler Roger Ivens auf einem Wagen festgehalten worden. Ivens soll LaBellas Rock unter der Regie von Kevin Costner gewaltsam nach oben gerissen haben. Costner selbst soll bei dem Prozess weder „Action“ noch „Cut“ gerufen haben. Die ganze Crew konnte währenddessen über Monitore dabei zusehen, heißt es in dem Bericht des „Hollywood Reporters“ weiter, der sich dabei auf die Aussagen der Klage beruft.

Costners Anwalt Marty Singer weist die Darstellung allerdings zurück. Er erwidert unter anderem, es sei eine Probe ohne laufende Kameras gewesen. Zudem sei LaBella im Anschluss guter Laune gewesen und habe sich bei einem Dinner am Abend nach der Szene nicht bei den Stunt-Koordinatoren beschwert.

Was passiert mit der „Horizon“-Reihe?

Kevin Costners „Horizon“ ist ein groß angelegtes, mehrteiliges Filmprojekt über die Besiedelung des Wilden Westens. Der erste Teil kam im August 2024 in die deutschen Kinos, entwickelte sich international allerdings zum Kassenflop. Der bereits abgedrehte zweite Teil wurde daraufhin verschoben. Nachdem dieser im Herbst des vergangenen Jahres bei den Filmfestspielen von Venedig gezeigt wurde, steht eine reguläre Veröffentlichung immer noch aus. Teil 3 und 4 sind noch nicht abgedreht.

Schon vor dem oben geschilderten angeblichen Vorfall geriet die Reihe jüngst wegen eines rechtlichen Konflikts zwischen der City National Bank, New Line Cinema und Costners Firma Horizon Series in die Schlagzeilen. Hintergrund dafür waren Produktionsgelder, die nicht in vereinbarter Höhe zurückerstattet worden seien, wie der „Hollywood Reporter“ Anfang Mai meldete.

11 Kommentare im Forum
  1. Die Überschrift ist wiedermal das Allerletzte. Sie suggeriert das Kevin Costner jemanden vergewaltigt hat. Dabei geht es nur um eine Szene im Film.
  2. Wieso, da steht der Filmtitel "Horizon 2" und dass es sich um eine Vergewaltigungsszene handelt.
Alle Kommentare 11 im Forum anzeigen

Kommentieren Sie den Artikel im Forum