
Was nach Wettbieten aussah, war wohl keins. Weil die TV-Angebote an den Rechten der österreichischen Bundesliga zu niedrig waren, will die Sender die Spiele jetzt selbst verwerten.
Überraschung in Österreich: Dachte man noch vor einigen Tagen, es würde eine Art Wettbieten um die Rechte an der Österreichischen Bundesliga geben, weil neben dem langjährigen TV-Partner Sky nun auch Canal+ großes Interesse zeigte, ist jetzt klar. Ein „In die Höhe bieten“ gab es nicht. Liga-Boss Christian Ebenbauer erklärte, dass die bisherigen Angebote nicht die positive Entwicklung der Liga widerspiegeln würden. Das dürfte heißen: Es wurde nicht mehr Geld geboten als im noch eine Saison lang laufenden Zyklus. Daher hätten bei der Liga nun die Planungen einer eigenen Plattform zur Eigenverwertung begonnen. Freilich ist diese Kommunikation auch als Drohung zu verstehen. Wer nicht genug bietet, geht im Zweifel eben ganz leer aus. Andererseits wäre eine eigene Ligaplattform für die Liga auch ein großes Risiko. Garantierte TV-Einnahmen gibt es in einem solchen B2C-Geschäft eben nicht mehr.
Und: Der Aufbau einer solchen Plattform ist kostspielig. Ein Business-Plan soll in den kommenden Wochen erstellt werden. Gespräche mit möglichen Investoren sollen zeitnah anlaufen. Dass eine eigene Plattform und somit die komplette Eigenverwertung aber nicht Plan A ist, lässt sich auch daran ablesen, dass die Liga Gespräche mit klassischen TV-Partnern aufrecht erhalten will. Die Ausschreibung gilt somit nicht als beendet. Möglich also, dass es am Ende doch noch eine Einigung mit Sky und Co. gibt. Seitens der Liga ist von einem weiteren Austausch jedenfalls schon die Rede.
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