Studie: Immer mehr Streaming-Inhalte nicht mehr exklusiv

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Samsung-Q90T-Streaming

Inhalte, die nicht zu den Flaggschiff-Originalen eines Streamers zählen, werden zunehmend lizenziert und geteilt, um zusätzliche Einnahmen zu erzielen.

Eine aktuelle Untersuchung von Ampere Analysis zeigt, dass im US-VoD-Markt (Video on Demand – Inhalte auf Abruf) inzwischen ein großer Teil der Inhalte gleichzeitig auf mehreren Streaming-Diensten verfügbar ist. Im Juli 2025 lagen bereits 39 Prozent der etwa 172.000 verfolgten Filme und Serien auf mindestens zwei Plattformen vor – das sind rund 67.000 Titel. Vor fünf Jahren lag der Anteil noch deutlich niedriger.

Nicht-Exklusivität bedeutet, dass Inhalte nicht mehr exklusiv bei einem Anbieter verbleiben, sondern Nutzern über mehrere Plattformen zur Verfügung stehen. Besonders deutlich wird der Trend bei sogenannten AVoD-Diensten (ad-supported VoD), also Streamingangeboten mit Werbefinanzierung wie es bei FAST Channels üblich ist. Viele dieser Dienste setzen darauf, umfangreiche Inhaltebibliotheken anzubieten, um Zuschauer zu gewinnen und zu halten.

Auch bei SVoD-Diensten (Subscription VoD) wie Netflix oder Prime nimmt die Nicht-Exklusivität zu: Ampere Analyses berichtet, dass ein beachtlicher Anteil der Inhalte sowohl auf AVoD- als auch auf SVoD-Diensten verfügbar ist oder zwischen verschiedenen SVoD-Anbietern geteilt wird.

USA: Anteil der verfügbaren Filme und TV-Staffeln nach Verfügbarkeit auf VoD-Plattformen (%)

Ampere VoD Studie

Die Marktkonsolidierung ist laut Ampere ein wesentlicher Faktor für diese veränderte Dynamik. Die Schließung von Amazons AVoD-Dienst Freevee und die anschließende Aufnahme eines Großteils dieser Inhalte in Amazon Prime Video hat dazu geführt, dass der Exklusivitätsanteil von Prime Video im US-Markt von 41 Prozent im August 2023 auf 24 Prozent im Juli 2025 gesunken ist. Auch bei unabhängigen SVoD-Paaren nehmen die Inhaltsüberschneidungen zu; im August 2020 waren 14 Prozent der Peacock-Bibliothek auch auf Amazon Prime Video verfügbar. Jetzt sind es 35 Prozent.

Regionale Unterschiede: USA vs. Europa

Dass dieser Trend in den USA so stark ausgeprägt ist, unterscheidet sich deutlich von der Situation in Europa: In Großbritannien und Frankreich lag im selben Zeitraum der Anteil nicht-exklusiver Titel bei lediglich 13 bzw. 8 Prozent. Vor allem ältere Serien und Filme, aber auch familienfreundliche Inhalte, sind häufig nicht mehr exklusiv, sondern auf mehreren Diensten gleichzeitig verfügbar.

Die Nicht-Exklusivität im VoD-Bereich hat sich in den großen europäischen Märkten noch nicht in vergleichbarem Ausmaß durchgesetzt. Kürzlich angekündigte Abkommen zwischen Streamern und Rundfunkanstalten – wie die von ZDF und Atresmedia mit Disney+, Netflix mit TF1 und Amazon mit France Télévisions – deuten jedoch auf eine ähnliche Entwicklung in dieser Region hin.

Für Zuschauer bedeutet der Trend mehr Auswahl vor allem bei älteren Inhalten und eine geringere Gefahr, Inhalte zu verpassen, wenn man einen bestimmten Dienst mal nicht abonniert ist. Gleichzeitig steigen die Überschneidungen der Bibliotheken, was es schwieriger gestaltet, den Überblick zu behalten.

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Bildquelle:

  • Samsung-Q90T-Streaming: © Auerbach Verlag
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