
Berlin – Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner liegt weiter mit Internetunternehmen im Clinch. Nach den Auseinandersetzungen mit Google und seiner Datensammelwut will sie nun auch ihr Facebook-Konto löschen.
Die CSU-Politikerin will ihr Konto beim sozialen Netzwerk Facebook löschen. Das gab sie nach einem Treffen mit dem Unternehmen bekannt. Es gebe zwar Verbesserungen, sagte Aigner am Donnerstag nach einem Treffen mit Facebook-Direktoriumsmitglied Richard Allan in Berlin. Doch diese reichten bei weitem nicht aus, um die Privatsphäre der Mitglieder zu schützen. Das Gespräch mit dem Manager habe ihre Skepsis bestätigt.
Aigner will laut eigener Aussage nicht akzeptieren dass ein führendes Unternehmen gegen Datenschutzrecht verstößt und die Privatsphäre seiner Mitglieder in weiten Teilen ignoriert. Facebok reagierte zunächst nicht auf die Vorwürfe. Erst am Mittwoch hatte Facebook-Chef Mark Zuckerberg die Strategie des Unternehmens bekräftigt. Facebook werde auch weiterhin automatisch persönliche Daten an bestimmte Internet-Seiten weiterleiten. Dies habe Facebook groß gemacht und sein Unternehmen werde auch künftig machen, was es für richtig halte, auch wenn das Kontroversen auslöse.
Aigner hat unterdessen angekündigt, prüfen zu lassen, ob Facebook gegen deutsche Datenschutzregeln verstößt. „Es kann nicht sein, dass unsere Daten, (…) ungefragt veröffentlicht, weitergeleitet und vermarktet werden“, sagte Aigner. Sie werde ihre Mitgliedschaft kündigen. „Ich trete zwar aus, aber an dem Thema bleibe ich dran“, sagte Aigner. [mw]
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