
Bei Fernsehproduktionen führen vorwiegend Männer Regie, Frauen sitzen hier selten in Schlüsselpositionen. ARD und ZDF wollen auf die Benachteiligung von Frauen in der Fernsehfilmproduktion reagieren.
Die Genderdebatte hat als gesellschaftliches Thema auch in die Film- und Fernsehbranche Einzug gehalten. Auch hier zeigen sich noch große Unterschiede zwischen Männern und Frauen, so findet in der Fernsehfilmproduktion eine Benachteiligung von Frauen statt, wie eine aktuelle Studie enthüllt, die die Öffentlich-Rechtlichen am Montag im Rahmen der Berlinale vorlegten.
Der zentrale Schluss der Studie „Gender und Fernsehfilm“, die das Fraunhofer-Institut und die Universität Rostock im Auftrag von ARD und ZDF durchgeführt haben, lautet, dass Frauen in Schlüsselpositionen der Fernsehfilmproduktion deutlich unterpräsentiert sind. Demnach ist die Regie bei TV-Produktionen zu 83 Prozent männlich besetzt, die Kamera zu 92 Prozent und der Ton sogar zu 96 Prozent. In den Bereichen Kostüm und Schnitt arbeiten dagegen mehr Frauen als Männer.
Als Ursache für die Ungleichheit weist die Studie stereotype Zuweisungen aus, die für die Schlüsselpositionen notwendigen Eigenschaften wie Durchsetzungsvermögen und Führungskompetenz im Bereich Regie und Produktion notwendig sind. Auch die schwierigen, familienunfreundlichen Arbeitsbedingungen werden als Problem ausgemacht.
Als Ursache für die Ungleichheit weist die Studie stereotype Zuweisungen aus, die für die Schlüsselpositionen notwendigen Eigenschaften wie Durchsetzungsvermögen und Führungskompetenz im Bereich Regie und Produktion notwendig sind. Auch die schwierigen, familienunfreundlichen Arbeitsbedingungen werden als Problem ausgemacht.
Die ARD hat das Problem bereits erkannt und 2015 erste Maßnahmen auf den Weg gebracht. Dem Senderverbund zufolge zeigt die angestoßene Selbstverpflichtung, für jedes Projekt neben einem Regisseur auch eine Regisseurin vorzuschlagen, bereits Wirkung. So soll der Anteil von Regisseurinnen auf 20 Prozent gesteigert werden, bei ersten Serienproduktionen wie „Familie Dr. Kleist“ und „In aller Freundschaft – Die jungen Ärzte“ ist diese Zielvorgabe bereits erreicht.
Das ZDF kündigte derweil ein eigenes Maßnahmenpaket an, um der Benachteiligung von Frauen zu begegnen. So will die öffentlich-rechtliche Sendeanstalt entsprechende Förderprogramme starten und für jedes fiktionale Projekt eine Regisseurin ins Gespräch bringen. Auch an einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf will das ZDF bei Fernsehproduktionen arbeiten.
[kw]
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