
Frankfurt/Mainz – Die ARD Werbung Sales & Services und das ZDF Werbefernsehen kritisieren die vor kurzem vom rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten geäußerten Vorschläge zu einem Werbeverbot in ARD und ZDF.
„Die Diskussion über ein neues Finanzierungsmodell für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk sollte man nicht vermischen mit der Forderung nach einem Werbeverbot für ARD und ZDF“, so Bernhard Cromm, Geschäftsführer ARD-Werbung Sales & Services. Werbeverbote seien Gift für die Konjunktur.
„Die Behauptung, dass ein Verbot von Werbung den privaten Medienunternehmen zugute käme, ist zudem durch das französische Modell hinreichend widerlegt“, so Hans-Joachim Strauch, Geschäftsführer der ZDF Werbefernsehen GmbH. Vielmehr zeigten alle relevanten Untersuchungen, dass Werbeumsätze, die bei einem Werbeverbot in ARD und ZDF entfielen, von den Unternehmen aufgrund einer gänzlich anderen Zielgruppenstruktur schlichtweg eingespart würden.
„Diese Erkenntnis sollte man auch bei den Lobby-Verbänden der privaten Medienunternehmen zur Kenntnis nehmen“, findet Cromm. In der französischen Regierung gebe es derzeit sogar Überlegungen, die Beschlüsse des letzten Jahres zugunsten eines deutschen Modells wieder zu revidieren.
Das Finanzierungsmodell des öffentlich-rechtlichen Rundfunks aus Gebühren und Werbeerlösen gewährleiste die mittel- und langfristige Wirtschaftlichkeit des Gebührenanteils und sei sozial und marktwirtschaftlich ausgewogen. Ein Werbeverbot hätte nach Ansicht von ARD und ZDF zur Folge, dass die Gebühren um 1,42 Euro steigen müssten.
Dies habe die KEF (Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten) in ihrem 15. Bericht bereits dargestellt. Zudem besäßen „diese 20 Minuten Werbung – anders als bei den Privatsendern – bei den Zuschauern von ARD und ZDF eine hohe Akzeptanz“, so Cromm. [ar]
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