
Peking – Der amerikanische Kinohit „Avatar“ ist den chinesischen Behörden offenbar ein Dorn im Auge. Immer mehr Kino-Besucher ziehen Parallelen zu den Zuständen in China.
Chinesische Behörden wollen den Erfolgsstreifen „Avatar“ des amerikanischen Regiseurs James Cameron möglichst schnell aus China verbannen. Kinos in Peking berichten, dass lediglich Lichtspieltheater mit 3-D-Technologie den bisher erfolgreichsten Film in China weiter zeigen dürften.
Der prämierte Block-Buster hat in China offenbar einen Nerv getroffen, weil sich viele Chinesen durch die Geschichte über die gewaltsame Vertreibung eines Volkes an das Schicksal ihrer eigenen Familien erinnert fühlen, die oft zwangsweise ihre Häuser für neue Immobilienprojekte und Modernisierungen verlassen müssen. Laut Presseberichten haben Regierungsstellen Angst, der Film könne Gewalt auslösen.
Anstelle „Avatar“, für den immer noch Schlangen vor den Kinos stehen, startet am Samstag der chinesische Streifen „Konfuzius“, mit dem traditionelle Werte des Philosophen propagiert werden sollen. Kinos müssen für das Wochenende vorbestellte Karten für „Avatar“erstatten.
Ein bekannter chinesischer Kolumnistin schrieb in der Tageszeitung „China Daily“ zu „Avatar“: „All die zwangsweisen Umsiedlungen alter Nachbarschaften in China machen uns heute zu den einzigen Erdenbürgern, die wirklich das Leid der Na´vi nachempfinden können.“[mw]
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