
Frankfurt am Main – Für eine missglückte Expansion von EM TV erhält das Nachfolgeunternehmen Constantin Medien mehr als neun Jahre später rund 48 Millionen Euro Entschädigung.
Constantin Medien hatte die beiden ehemaligen Vorstände Thomas und Michael Haffa sowie den Ex-Aufsichtsratschef Nickolaus Becker unter anderem wegen des teuren Kaufs der Übertragungsrechte an der Formel 1 und der Rechte an der Comic- und Musical-Figur Tabaluga von Peter Maffay verklagt. Die Thomas und Michael Haffa hatten EM TV mit der waghalsigen Strategie an den Rand des Untergangs gebracht, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.
Nun einigte sich Constantin mit den Manager-Haftpflichtversichern der beiden Ex-Vorstände auf einen Vergleich, dem am Dienstag auch der Aufsichtsrat zustimmte. Der Versicherer ACE Europe zahlt in dem Vergleich 27,5 Millionen Euro, so die Nachrichtenagentur.
Ein Drittel davon gehe allerdings an eine Deutsche-Bank-Tochter, die EM TV ebenfalls wegen des Formel-1-Kaufs verklagt hatte. Schon im August hatte der Spezialversicherer Chubb einen Vergleich geschlossen und sich zur Zahlung von 30 Millionen Euro verpflichtet. Beide zusammen hatten Reuters zufolge den ehemaligen Vorstand mit 100 Millionen Euro gegen Fehler aus deren Tätigkeit abgesichert.
Lediglich die Constantin-Aktionäre müssen Reuters zufolge den Vergleichen noch zustimmen. Für die Einigung mit Chubb sei eine Hauptversammlung für den 10. November angesetzt worden. Diese könne nun verschoben werden, um auch über den ACE-Vergleich abstimmen zu können, habe sich ein Firmensprecher geäußert. Constantin will der Nachrichtenagentur zufolge mit dem Erlös vor allem Löcher stopfen, die im Sport-Geschäft (DSF, Sport 1, Plazamedia) entstanden waren. [ar]
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