
Berlin – Jetzt ist Bruce Darnell nicht nur wegen der schlechten Quoten in der Kritik: Der FDP-Medienexperte Hans-Joachim Otto heizt am Beispiel der Styling-Sendung die Public-Value-Diskussion erneut an.
„Wo liegt der öffentlich-rechtliche Mehrwert – der so genannten ‚Public-Value‘ – einer ‚Bruce‘-Stylingshow oder des offenbar geplanten ’nächsten Quotenexperiments‘, einer ‚Kuppelshow‘?“, fragt der FDP-Politiker zynisch. Otto geht dabei auf die im „Spiegel“ vorgetragenen Pläne der ARD ein, weitere Unterhaltungsprogramme im Vorabendprogramm auszutesten.
„Hier müssten sämtliche Alarmglocken bei den internen Aufsichtsgremien aufleuchten“, kritisiert Otto scharf. So zeuge es von einer „völlig verfehlten Interpretation des öffentlich-rechtlichen Auftrages“, sich dem Niveau der Privaten annähern zu wollen und dabei auf die Quote zu schielen.
Deswegen bemängelt Otto auch eine „offenkundige bewusste Abkehr vom ‚Public-Value‘-Kozept in Teilen der Programmplanung“, was die Rundfunkräte verhindern müssten. Gleichzeitig fordert der FDP-Politiker die Bundesländer erneut auf, per Gesetz für externe Kontrollinstanzen zu sorgen, die den öffentlichen Mehrwert der Pläne von ARD und ZDF untersuchen soll. „Das Prinzip der ‚Binnenkontrolle‘ scheint keine effektive Aufsicht garantieren zu können“, so Otto.
Aufgabe des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sei nach Meinung des FDP-Medienexperten, mit seinen jährlich knapp 7,5 Milliarden Euro GEZ-Einnahmen qualitativ hochwertige Bildungs-, Informations-, Kultur- und natürlich auch Unterhaltungsprogramme anzubieten. [lf]
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