
Die ProSiebenSat.1-Group hat im Ringen um die TV-Rechte an der Fußball-Bundesliga erneut die öffentlich-rechtlichen Sender kritisiert. Es sei nicht hinnehmbar, dass sich ARD und ZDF die Lizenzen für die größten Fußball-Ereignisse gesichert haben.
In einem Interview mit der „Sport Bild“ kritisierte Philipp Geiss, Programmdirektor für den Bereich Sport bei Sat.1, die „Monopolisierung des Top-Fußballs“ bei ARD und ZDF. Es könne weder im Sinne des dualen Rundfunksystems noch im Interesse der Zuschauer und Gebührenzahler sein, dass die Rechte an der Champions-League, den DFB-Pokal und die Länderspiele der deutschen National-Elf an die Öffentlich-Rechtlichen gegangen sind, betonte er gegenüber dem Blatt.
In diesem Zusammenhang bezeichnete er den betriebenen finanziellen Aufwand der Sendeanstalten als „sinnlose und wettbewerbsverzerrende Verschwendung von Gebührengeldern“. Beim Bieterwettstreit um die Champions League ab 2012 war Sat.1 bereits dem ZDF unterlegen, woraufhin Andreas Bartl, TV-Vorstand der Pro-Sieben-Sat-1-Gruppe, mit einer Klage drohte. Die Privaten hatten dem ZDF vorgeworfen, sich durch ein hohes Gebot aus der Sponsoring-Verpflichtung der Europäischen Fußball-Union herausgekauft zu haben.
Nach derzeitigem Stand müsste Sat.1 nach dem Verlust der Champions League ab kommenden Sommer ohne Live-Fußball auskommen. Anfang Dezember hatte der Sender sein Interesse an der Bundesliga signalisiert. Insbesondere Live-Rechte für die Bundesliga und die Europa League seien für den Kanal interessant. Die Rechte an der Europa League sind bereits seit mehreren Monaten für Free-TV-Veranstalter ausgeschrieben, bisher hat die UEFA aber keine Käufer für den kleineren der beiden Europapokal-Wettbewerbe im frei empfangbaren Fernsehen gefunden. Lediglich der Pay-TV-Anbieter Sky hat sich bislang ein Rechtepaket gesichert.http://www.digitalfernsehen.de/Europa-League-als-Ladenhueter-kein-Free-TV-Interessent.69381.0.html[rh]
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