
Erfurt – Rund die Hälfte aller Kinder in Thüringen besitzt ein eigenes TV-Gerät und kann jederzeit fern sehen. Damit liegt der Freistaat deutschlandweit an der Spitze.
Nach den Ergebnissen des LBS-Barometers Thüringen 2009 hat mehr als die Hälfte aller Kinder im Freistaat ein eigenes Fernsehgerät und kann jederzeit darauf zugreifen. Drei von vier Kindern haben einen Internetzugang und 80 Prozent eine eigene Spielekonsole. Für die Studie wurden 457 Kinder zwischen neun und 14 Jahren befragt.
Über die Hälfte der Kinder gaben an, häufig fern zu sehen,28 Prozent der Kinder glauben, dabei etwas Interessantes zu lernen. dabei fanden vor allem jüngere Kinder, dass die Sendungen im fernsehen häufig zu brutal sind. Sechs Prozent der Kinder gaben an, häufig Sendungen nicht zu verstehen.
Jedes vierte Kind findet nach Ergebnissen der Untersuchung spezielle Nachrichten für Kinder uninteressant, Jungen dabei häufiger als Mädchen. Kinder die gemeinsam mit ihren Eltern vor dem Fernseher sitzen fühlen sich wohler, als Kinder die allein fern sehen.
Die Studie kam darüber hinaus zu dem Ergebnis, dass Kinder, die häufig am Computer spielen, sich weniger wohl fühlen. Mehr als ein Drittel der Befragten spielt häufig. Diejenigen, die oft spielen, haben häufiger Probleme mit den Hausaufgaben und berichten von einem geringeren allgemeinen und schulischen Wohlbefinden. Kinder, die den Computer zum Trösten nutzen, fühlen sich laut Studie allgemein, in der Schule und in der Familie weniger wohl.
„Das sind klare Zeichen für eine problematische Kommunikation zwischen Eltern und Kindern. Unterstützung könnten hier beispielsweise Elternkurse des Deutschen Kinderschutzbundes bieten. Doch dafür ist eine ausreichende finanzielle Unterstützung nötig, die derzeit durch die Finanzkrise massiv wegbricht“, sagte der Vorsitzende des Deutschen Kinderschutzbund Landesverbandes Thüringen, Ronald Lutz,zu den Ergebnissen der Studie. [mw]
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