
Leipzig – Nach dem Reichweitenrekord von Eurosport am Sonntag vor einer Woche (10. August) gab es im Forum auf www.digitalfernsehen.de Diskussionen über die Kommentatoren und die Bildqualität des Eurosport-Programms. Die Redaktion von DIGITAL FERNSEHEN hat den Marketing-Direktor von Eurosport, Werner Starz, mit den Meinungen konfrontiert.
DIGITAL FERNSEHEN: Herr Starz, viele Zuschauer und Forumteilnehmer auf www.digitalfernsehen.de loben bei Eurosport die Qualität der Kommentatoren, bemängeln aber die Bildqualität. Woran liegt es Ihrer Meinung nach, dass die Eurosport-Kommentatoren so beliebt sind und nach welchen Kriterien wählen Sie Ihre Kommentatoren aus.
Werner Starz: Überraschend ist das aus meiner Sicht ganz und gar nicht. Sigi Heinrich, Matthias Stach oder Rolf Kalb gehören ganz einfach über alle Sender hinweg zu den besten Reportern im deutschen Sprachraum. Dazu kommt: es macht nun mal einen Unterschied, ob man einen Sport nur während Olympia 30 Minuten als Kommentator verfolgt, oder ob man wie die Eurosport-Kollegen 30 oder 300 Stunden mit „seinem“ Sport auch zwischen den Spielen zubringt. Die Kollegen leben den Sport mit, kennen die Akteure aus dem Effeff und bringen das nötige Fachwissen mit.
DIGITAL FERNSEHEN: Warum sendet Eurosport sein Signal noch im Format 4:3 und hat noch nicht auf 16:9 umgestellt und ist eine Umstellung in Zukunft geplant? Ebenso wird die Qualität der Auflösung des Eurosport-Bildes kritisiert. Warum ist die Datenrate bei Eurosport so niedrig und ist in diesem Bereich zukünftig eine Umstellung geplant?
Werner Starz: Eurosport hat mit dem Start von Eurosport HD in diesem Jahr den Schritt in die Zukunft der Übertragungstechnik gemacht. In zahlreichen europäischen Ländern können die Zuschauer jetzt erstmals Sporthighlights wie Olympia und die US Open in HD empfangen. Für unser SD-Signal, das natürlich zur Zeit in Deutschland von den digitalfernsehen.de-Nutzern empfangen wird, erfüllen wir in punkto Datenrate internationale Standards und unterschreiten diese gerade auch bei Olympia nicht. ARD und ZDF haben in den letzten Monaten in die Bandbreite ihres SD-Signals – also in die bestehende Technologie -investiert. Eurosport hat sich entschieden jetzt erst einmal vordringlich auf die HD-Technologie zu setzen und dementsprechend 2008 vorrangig in diese auch finanziell zu investieren. Je nach dem weiteren Entwicklungsszenario bei den Übertragungswegen in Deutschland ist es aber durchaus denkbar, flexibel zu reagieren. Das gilt auch für die 4:3 und 16:9-Problematik. Hier ist auch anzumerken, dass das 4:3 Bild bei manchen Übertragungen in der Vergangenheit noch nicht einmal ein Nachteil war: In einigen Sportarten, gerade wenn wir einmal von den absoluten Highlights zu den kleineren Events gehen, war das Thema „Einblendungen“ für 16:9-Bilder bis vor kurzem nicht immer zufrieden stellend gelöst…
DIGITAL FERNSEHEN: Am vergangenen Sonntag erzielte Eurosport einen neuen Reichweitenrekord. Wie zufrieden sind Sie insgesamt mit den Einschaltquoten bei den olympischen Spielen und rechnen Sie während der Spiele mit einem weiteren Reichweitenrekord?
Werner Starz: Die Olympischen Spiele haben bislang gehalten, was sie versprochen haben. Wie Sie schon sagen: das erste Wochenende startete sehr gut, am 10. August sahen 42 Mio. Europäer über den Tag hinweg unseren Sender. Auch in den letzten Tagen erreichten wir in Deutschland zum Teil Marktanteile über 3 Prozent. Trotz der Zeitverschiebung, die für die olympiahungrigen Zuschauer in Europa ja nicht gerade ideal ist, scheint einiges darauf hinzudeuten, dass Beijing 2008 die erfolgreichsten Spiele überhaupt in Sachen Zuschauerreichweite bei Eurosport werden. Warten wir mal ab!
DIGITAL FERNSEHEN: Herr Starz, vielen Dank für das Gespräch. [mth]
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