
Der neue Direktor der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM), Jürgen Brautmeier, hat vor einer Schieflage des dualen Systems gewarnt. Brautmeier sorgt sich um die Privaten, die wegen ihrer geringeren Finanzen nicht so wirtschaften könnten wie die Öffentlich-Rechtlichen.
In einem Interview mit dem Kölner „Stadt-Anzeiger“ (Samstagsausgabe) sagte er: „Wir müssen schauen, ob das duale System funktionsfähig bleibt.“ Wenn die eine Seite zu stark werde und alles mache, was die andere Seite aus wirtschaftlichen Gründen nicht machen könne, dann gebe es irgendwann eine Schieflage. Brautmeier forderte faire Spielregeln, damit das System funktionieren könne.
Als besonderes Problem für die Medienlandschaft sieht Brautmeier die Digitalisierung. „Weil wir solch einen epochalen Umbruch erleben, müssen wir darauf achten, dass unsere vielfältigen Strukturen nicht von den Googles und Apples dieser Welt ausgehebelt werden.“ Ein Problem dabei sei, dass das Medienrecht den Entwicklungen immer nur hinterher laufe. Deshalb will Brautmeier das System deregulieren. „Wenn man ein zu starres Regelwerk hat, ist man oft aufgeschmissen“. Er wolle den Dialog mit den gesellschaftlichen Gruppen und der Branche intensivieren und mehr vernetzen, mehr Plattform sein und mehr moderieren. [mw]
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