
Frankfurt/Main – Rupert Murdochs Einstieg beim deutschen PAy-TV-Sender Premiere ruft die EU-Kommission auf den Plan. Sie nimmt das Vorhaben unter die Lupe.
Darüber berichtet der Branchendienst „Horizont“.Geprüft wird, ob der Anteilserwerb dem Medienmogul zu viel Macht im Unternehmen verleiht. Mit den 22,7 Prozent, die Murdochs News Corporation derzeit an Premiere hält, könnte Murdoch nach geltendem Recht alle Beschlüsse auf der Hauptversammlung blockieren oder durchwinken. Ein Großteil der Premiere-Aktien befindet sich im Streubesitz.
„Wir untersuchen den Anteilserwerb nach ihrer Mitteilung, weil es scheint, dass sie de facto Kontrolle über das Unternehmen haben könnten“, sagte ein Sprecher der Kommission Medienberichten zufolge.
Murdoch war im Januar über News Armenia B.V., eine Tochterfirma der News Corporation, bei der Premiere AG eingestiegen. Seitdem baute er seine Anteile aus. Einfluss will Murdoch auch über die Installierung von zwei Personen im umgebildeten Aufsichtsrat, der sechs Personen stark sein soll, ausüben.
Premiere hatte vor kurzem bekannt gegeben, neben dem bisherigen Verschlüsselungssystem Nagravision auch das Verschlüsselungssystem NDS Videogard der News Corporation-Tochter NDS Group ein. [mg]
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