
London – Der Pay-TV-Sender BSkyB bezahlt dem englischen Fußballverband die Rekordsumme von 593 Millionen Pfund für die TV-Rechte für die drei Spielzeiten der ersten englischen Liga ab 2010.
Doch an der Börse mehren sich die Zweifel, ob der Preis tatsächlich gerechtfertigt ist. Immer unklarer ist nämlich, ob das Kalkül des Senders aufgeht, denn die Wirtschaft befindet sich in einer Rezession. Daher widerlegte die Auktion der Fernsehrechte für die drei Spielzeiten der ersten englischen Fußball-Liga ab 2010 alle Schwarzseher, die sinkende Einnahmen vorausgesagt hatten.
Dank Rupert Murdochs British Sky Broadcasting (BSkyB) kann der englische Fußballverband einmal mehr eine Rekordsumme unter den 20 Klubs der Eliteklasse verteilen: 593 Mio. Pfund (676 Mio. Euro) im Jahr. Das sind fünf Prozent mehr als bisher. Auf diese Summe mag die Deutsche Fußball Liga neidvoll schauen, denn für die Fußball-Bundesliga, das Premium-Produkt in deutschen Landen konnte die Liga-Bosse bei weitem nicht so viel erlösen.
Mit dem Ersteigerungserlös in England freilich ist der Grundstein dafür gelegt, dass die Premier League die reichste Liga der Welt bleibt.
An der Börse jedoch war die Begeisterung nicht ganz so groß. Die Aktie der zum Murdoch-Imperium zählenden BSkyB zählte in den vergangenen Tagen zu den Verlierern. „Analysten fragten sich, ob das Unternehmen nicht zu viel bezahlt hat. 1,62 Mrd. Pfund legte es auf den Tisch, um in den Spielzeiten 2010/11, 2011/12 und 2012/13 je 115 Begegnungen live zeigen zu dürfen,“ heißt es beim Handelsblatt.
Die restlichen 23 Spiele je Saison gehen an den irischen Konkurrenten Setanta Sports, dessen Live-Angebot aus der Liga sich damit halbiert. Nach Ansicht der Wirtschaftszeitung sei das kaum mehr als ein wettbewerbsrechtliches Feigenblatt: Die Europäische Kommission hatte das Monopol von BSkyB Ende 2005 geknackt und den Fußballverband gezwungen, die Rechte in sechs Blöcken anzubieten. Dennoch hat sich BSkyB fünf der sechs Blöcke gesichert.
Die Disney-Tochter ESPN, die sich an der Auktion beteiligte, zeigte sich gegenüber dem Handelsblatt enttäuscht. Sie mochte aber – wie schon in Deutschland – nicht tief genug in die Tasche greifen. [mg]
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