
Leipzig – Moderiert von Dietrich Sauter vom Münchner Institut für Rundfunktechnik (IRT) sprachen beim Medientreffpunkt Mitteldeutschland in Leipzig drei Experten über Fernsehtechnik.
Einig waren sich die Spezialisten in einer Sache: Der Plasma-Bildschirm sei ein Auslaufmodell, die Zukunft gehöre den Aktiv Matrix Flüssigkristallbildschirmen (TFT-LCD). Mehr als 75 Prozent des mittlerweile 100 Milliarden US-Dollar schweren Weltmarkts für Flachbildschirme entfallen heute auf diese Technik, sagte Norbert Frühauf, Lehrstuhl-Leiter Bildschirmtechnik der Universität Stuttgart laut dem Bericht.
Samsung, Sony, Panasonic und Pioneer investierten vor allem in die Forschung und Produktion von LCD. Noch bestehende technische Unzulänglichkeiten könnten durch viele kleine Verbesserungen nach und nach behoben werden, so dass Frühauf in dieser Frage wenig Bedenken hat.
Roland Bohl von der Loewe Opta GmbH sah dies aus Sicht der Hersteller ähnlich. „LCD wird stark entwickelt“, sagte er. Die TV-Bildschirme würden immer größer, die Schaltzeiten kürzer und somit die Bewegtbild-Wiedergabe immer besser. Ob sich im Rahmen der Umstellung auf hoch auflösendes Fernsehen bald auch das dreidimensionale Bild durchsetzen wird, wurde indes bezweifelt. Die Qualitätsverluste seien doch noch zu groß, meinte Hopf. Man müsse abwarten, bis die HD-Technik etabliert und technisch weiter sei. Frühauf verwies hier auch auf Probleme für den Konsumenten, da die Preise für 3-D-Geräte mit entsprechender Auflösung noch zu hoch seien.
In Deutschland ist die HDTV-Technik laut dem Bericht des Medientreffpunkts bislang weniger durchgesetzt als in anderen Ländern. Kritik sei aus dem Publikum gekommen – vor allem an dem von den Herstellern genutzten HD-Ready-Label an Geräten, die zumeist erst mit einem zusätzlichen HD-Empfänger den vollen Genuss bieten. Dass dies Betrug am Kunden sei, wies Bohl allerdings zurück. Die langsame Umstellung sei in Deutschland auch ein politisches Problem, da die nötigen Regularien nicht vorangetrieben werden und Kabelbetreiber noch weitere zehn Jahre analoge Bilder senden würden. [ar]
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