
Tblissi – In Georgien hat ein Fernsehbericht zu einer Massenpanik geführt. Meldungen über den Tod von Präsident Saakaschwili und den Einmarsch russischer Truppen stellten sich im Nachhinein als „Spezialreportage“ heraus.
Ein Fernsehbericht über einen angeblichen neuen Einmarsch russischer Truppen in Georgien sowie den Tod des Präsidenten Michail Saakaschwili hat am Wochenende viele Georgier in Angst und Schrecken versetzt. Der von Saakaschwili kontrollierte TV-Sender Imedi gab erst am Ende der Sendung bekannt, dass die Reportage ein Fake war. Die Geschichte sei inszeniert worden, um eine mögliche Entwicklung zu zeigen.
Medien berichteten von Panikkäufen. Notdienste waren im Dauereinsatz, eine Frau starb an einem Herzinfarkt. Aus Wut über den Bericht kam es zu spontanen Demonstrationen vor dem Gebäude des Senders. Russische Politiker sprachen von einer Provokation, die im Europarat zur Sprache gebracht werde. Auch die georgische Opposition und die Kirche kritisierten die Sendung.
Der Sender Imedi selber entschuldigte sich in einer Laufschrift für die „Informationssendung, die eine Imitation“ gewesen sei. Saakaschwili sagte: „Der Bericht war zwar falsch, aber sehr realitätsnah.“ Imedi steht weitgehend unter der Kontrolle der georgischen Regierung. [mw]
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