
Im Netz kursieren unzählige Memes und Parodien mit der Kinderbuchfigur „Conni“. Jetzt scheint der Carlsen-Verlag dagegen vorgehen zu wollen.
Conni alias Cornelia Klawitter ist seit Anfang der 1990er-Jahre fester Bestandteil in deutschen Kinderzimmern. In verschiedenen Buchreihen („Meine Freundin Conni“), Spielen oder auch einer Zeichentrickserie begleitet Conni Kinder beim Heranwachsen und erklärt ihnen die Welt und das menschliche Miteinander. Während der Pandemie erschien etwa ein „Lesemaus“-Band, in dem die Titelheldin Kindern Corona und das Verhalten in Pandemiezeiten näherbringt (Bild oben). Der Carlsen-Verlag stellt mittlerweile diverse Inhalte für verschiedene Altersgruppen zur Verfügung. Doch auch bei Erwachsenen scheint sich die Kinderbuchfigur großer Beliebtheit zu erfreuen.
In den sozialen Medien tummelten sich in den vergangenen Jahren nämlich zahllose Memes, für die fiktive Buchcover mit der Figur erstellt werden. Mal als selbstzweckhafter Jux, als Provokation oder politischer Kommentar. Erwachsenenthemen im kindlichen Gewand, so könnte man den Humor dieser Memes zusammenfassen. Und so findet man online beispielsweise erfundene Cover von „Conni hat Bierschiss“, „Conni klaut bei Rewe“, „Conni geht Demonstranten knüppeln“, „“Conni lässt Friedrich Merz die Drecksarbeit machen“ oder „Conni zieht einen durch“.
Carlsen äußert sich öffentlich zu den Conni-Memes
Der Carlsen-Verlag scheint nun gegen die meist KI-generierten Bilder vorgehen zu wollen, wie man übereinstimmenden Medienberichten entnehmen kann. Verwiesen wird darin immer wieder auf ein Statement des Verlags. Carlsen hatte im Juni klargestellt, dass der Verlag keine Genehmigungen zur Erstellung von Memes erteile, und verweist in diesem Zusammenhang auf die Verletzung von Urheber-, Marken- und/oder Titelrechten. „Der Verlag distanziert sich von menschenverachtenden, rassistischen, gewaltverherrlichenden und pornografischen Verwendungen der Conni-Figur und lässt im gegebenen Fall rechtliche Schritte prüfen. Auch Nutzungen zu kommerziellen, werblichen, Marketing- und ähnlichen Zwecken kann der Verlag nicht akzeptieren“, heißt es in dem veröffentlichten Leitfaden.
Gegenüber der „WirtschaftsWoche“ soll Carlsen bestätigt haben, anwaltliche Schritte gegen die genannten Rechtsverstöße einleiten zu wollen. Ein gerichtliches Vorgehen sei bisher allerdings nicht erforderlich gewesen, heißt es in dem Bericht weiter. Einem Artikel der „Welt“ zum Thema kann man außerdem entnehmen, dass ein reichweitenstarker Instagram-Account namens „connimemes“ inzwischen gelöscht wurde. Wie genau es dazu kam, ist aktuell unklar. Ein anderes Instagram-Pendant „ConniMemesDE“ ist weiterhin auffindbar und teilt ausgewählte Bilder.