
Hamburg – Die „Hamburger Morgenpost“ muss an Monika Lierhaus eine Entschädigung in Höhe von 25 000 Euro zahlen. Das Boulevardblatt hatte zu detailliert über die Erkrankung der Sportmoderatorin berichtet.
Die Berichterstattung über die erkrankte Sportmoderatorin Monica Lierhaus wird für die „Hamburger Morgenpost“ teuer. Wie Spiegel Online berichtet, muss die Zeitung 25 000 Euro Schmerzensgeld zahlen. Lierhaus‘ Anwalt hatte sogar 100 000 Euro Schmerzensgeld verlangt.
Bei ihrer Entscheidung am Freitag musste die Pressekammer des Hamburger Landgerichts zwischen der Pressefreiheit und dem Persönlichkeitsrecht abwägen. Die Moderatorin der ARD-Sportschau war Anfang 2009 schwer erkrankt. Ein Gerichtsprecher sagte, der Bericht in der Boulevardzeitung, der im Februar 2009 erschien, habe sich auf konkrete Vorgänge während Lierhaus‘ Aufenthalt auf der Intensivstation bezogen, die nicht im Interesse der Öffentlichkeit standen.
Die Hamburger Pressekammer wird von Prominenten gern bei juristischen Auseinandersetzungen mit den Medien genutzt. Nach Recherchen des NDR-Medienmagazins „Zapp“ räumt das Landgericht dem Persönlichkeitsrecht häufig Vorrang gegenüber der Pressefreiheit ein. Ob die „Hamburger Morgenpost“ in Berufung geht, ist unklar. Man wolle erst die Urteilsbegründung abwarten, hieß es am Montag bei der Zeitung. [mw]
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