
Bei laut.fm ist es zu einem schwerwiegenden, sicherheitsrelevanten Vorfall gekommen. Mehrere Tage lang konnten Webcaster keine Updates vornehmen.
Bei Deutschlands größtem Nutzer-generierten Internetportal laut.fm ist es zu einem schwerwiegenden sicherheitsrelevanten Vorfall gekommen. Am Montag hat der Betreiber daher den Zugang zum „Radioadmin“, dem Portal für Webcaster und zum Forum vorübergehend geschlossen. Stationsbetreiber konnten also vorübergehend keine Updates von Playlisten und Sendungen vornehmen und auch keine Moderationen vorproduzieren oder live senden. Der Vorfall bedurfte „einer gründlichen Untersuchung“, wie der Veranstalter mitteilt. An die Webcaster gerichtet bitte man, „allfällige Unannehmlichkeiten zu entschuldigen“.
Unbefugte verschafften sich Zugriff zu Webradio-Stationen
Laut laut.fm hatten sich Unbefugte Zugang zu etwa 30 laut.fm-Stationen verschafft. „Nach intensiven Analysen können wir mittlerweile davon ausgehen, dass dies nicht aufgrund etwaiger Datenlecks oder Sicherheitslücken bei laut.fm selbst geschehen ist“, heißt es. Die verwendeten Anmeldedaten stammten mutmaßlich aus externen Quellen. Aus Sicherheitsgründen habe man darum sämtliche Passwörter zurückgesetzt. laut.fm fordert die Stationsbetreiber auf, ein sicheres und eindeutiges Passwort zu verwenden. Keinesfalls sollten Passwörter für verschiedene Dienste mehrfach verwendet werden.
Die Ausfallzeit habe insgesamt deutlich länger gedauert, als zunächst erwartet, „aber wir mussten hier einfach sehr gründlich vorgehen“, heißt es aus den Reihen von laut.fm.
Radiostreams sendeten die ganze Zeit weiter
Die Radiostreams selbst waren von dem Ausfall zu keinem Zeitpunkt betroffen, es konnten eben nur keine Updates durch die Webcaster vorgenommen werden. So sind etwa zahlreiche fest eringeplante Sendungen ausgefallen. Insgesamt dürfte sich der Schaden aber in Grenzen halten.
Bei laut.fm kann inzwischen jeder Interessierte kostenlos ein eigenes Webradio betreiben. Zuvor musste man sich als potenzieller Webradio-Betreiber mit seinem Konzept vorstellen und auf Genehmigung warten. laut.fm stellt als Plattformbetreiber den Musikkatalog und zahlt auch alle anfallenden Gebühren an Verwertungsgesellschaften (GEMA und GVL).
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