
Leipzig – Auf Anfrage von DIGITAL INSIDER äußerte sich Markus Schmid, CEO und President der Tele Columbus Gruppe und Vorstandsvorsitzender und CEO der Primacom AG, kritisch über bestehende Exklusivverträge zwischen der Kabel Deutschland GmbH (KDG) und einigen Spartensendern.
Sein Unternehmen strebe als Infrastrukturbetreiber, „aber auch im Kundeninteresse“, ein möglichst breites Angebot an und lehne Exklusivverträge, die er auch als „Content-Monopole“ bezeichnet, grundsätzlich ab.
Zudem steht für Schmid fest, dass Exklusivverträge für die KDG nur zu erreichen seien, wenn die eigene Marktstellung genutzt und Druck auf die Programmanbieter ausgeübt werde.
Der CEO von Tele Columbus und Primacom vermutet hinter diesem Geschäftsgebaren der KDG die Absicht, die Aktivitäten anderer Konkurrenten indirekt auszubremsen. „Alle Anbieter haben genug damit zu tun, den Markt mit der Digitalisierung zu erschließen. Da sollte niemand anstreben, ihn mit kartellrechtlich fragwürdigen Methoden zu beherrschen“, so Schmid gegenüber DI.
Auf die Frage, ob es ohne Zusammenarbeit mit der KDG überhaupt möglich sei, einen rentablen Sender auf die Beine zu stellen, antwortete Schmid: „Bei der gegebenen Marktstruktur wird kein Sender auf einen der großen Anbieter verzichten wollen- sich aber freiwillig ebensowenig auf einen einzigen Anbieter beschränken.“
Falls zukünftig Exklusivverträge üblich würden, wolle Schmid alles daran setzen, um eine das Ausbremsen der Wettbewerber zu verhindern. [cg]
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