
Berlin – Als „Angriff auf die Meinungsvielfalt und den fairen Wettbewerb“ kritisiert Jürgen Doetz, Präsident des Verbands Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT) die angekündigte Online-Zusammenarbeit des WDR mit der WAZ-Mediengruppe.
Doetz zufolge werde die „Kooperation der Marktgiganten“ massive wettbewerbsrechtliche Probleme aufwerfen, da es absehbar sei, dass besonders die lokal und regional agierenden privaten Firmen in Nordrhein-Westfalen unter den veränderten Bedingungen zu leiden haben werden. Dass bei WAZ und WDR zusätzlich „Modelle zur gegenseitigen Bewerbung“ geplant seien, verschärfe die Situation noch, so Doetz weiter.
Derartige Verschmelzungen öffentlich-rechtlicher Nachrichteninhalte mit den Internetangeboten der Verlage gebe zudem einer weiteren Vereinheitlichung des Online-Nachrichtenmarktes im Video- und Audiobereich Vorschub, was wiederum den Medienpluralismus erheblich einschränken könne, warnt der Chef des VPRT. Der durch solche Praxis geförderte Verdrängungswettbewerb wirke sich zudem unverhältnismäßig negativ auf private Nachrichtenagenturen und sonstige Wettbewerber aus.
Doetz verweist abschließend auf den in der letzten Zeit viel diskutierten gesetzlichen Auftrag der Öffentlich-Rechtlichen, der mit Kooperationen wie sie der WDR tätigt, nicht zu vereinbaren sei. [lf]
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