Xbox, Switch & Co.: So reagiert die Spielebranche auf die US-Importzölle

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Controller Playstation Gaming

Die neuen US-Einfuhrzölle gehen auch an Herstellern von Konsolen und entsprechenden Spielen nicht vorbei. Die Branche reagiert mit verschiedenen Maßnahmen.

Nicht nur die neuen US-Zölle wirkten auf die Preise für Spielehardware aus, einem Bericht der Marktforscher von Ampere Analysis bereiten auch die Wechselkurse den Herstellern Bauchschmerzen. Der US-Devisenkurs ist im Vergleich zu verschiedenen wichtigen Währungen (Euro, GBP, CNY, JPY) gesunken, was der Spielebranche zusätzlich einen Gewinnrückgang beschert, da der US-Markt im Jahr 2024 33 Prozent des weltweiten Konsolenhardware-Umsatzes und 27 Prozent des weltweiten Spieleumsatzes ausmachte. Nicht in den USA ansässige Unternehmen könnten durch den Währungsverfall künftig Schwierigkeiten haben, ihre finanziellen Ziele zu erreichen.

Wie hat die Spieleindustrie bisher reagiert?

Hersteller und Publisher von Spielehardware überdenken derzeit ihre Geschäftspositionierung und -strategien. Einige große Unternehmen haben Ampere Analysis zufolge bereits Maßnahmen ergriffen, um ihre Rentabilität in diesem Jahr zu verbessern. Die meisten dieser Maßnahmen betreffen den Hardwarebereich, wobei einige Änderungen bei Spielen und Diensten bemerkenswert seien.

Nintendo lässt Preise stabil

Nintendo traf für die US-amerikanische Markteinführung der Switch 2 eine langfristige strategische Preisentscheidung: Der Preis der Switch 2 blieb bei 450 US-Dollar und verzichtete zugunsten einer soliden Kundenbasis auf kurzfristige Gewinne. Die Zölle erhöhen die Kosten der Switch 2, da die Konsole sowohl in Vietnam als auch in China hergestellt wird. Nintendo wird jedoch die Zubehörpreise um etwa 10 % erhöhen, um seine Zubehörmargen zu halten.

Sony erhöht nahezu flächendeckend – nur nicht in USA

Sonys PlayStation verfolgt einen globalen Multiprodukt-Ansatz, um seine Finanzziele zu erreichen. PlayStation erhöhte die Preise für die PS5-Konsole in ausgewählten internationalen Märkten (Großbritannien, EU, Australien, Neuseeland) um 10 Prozent, die Preise für die US-PS5 und die globale PS5 Pro-Konsole blieben jedoch unverändert. Darüber hinaus hat PlayStation die Preise für PlayStation Plus-Abonnements in internationalen Märkten erhöht.

Microsoft greift Kunden in den USA tiefer in die Taschen

Microsofts Xbox verfolgte einen ähnlichen globalen Multiprodukt-Ansatz wie die PlayStation, erhöhte jedoch die US-Preise, da der Großteil des Umsatzes und der installierten Geräte in den USA erzielt wird. Allerdings erhöhte das Unternehmen auch die Konsolenpreise weltweit um 25 Prozent und kündigte eine Preiserhöhung von 15 Prozent für ausgewählte First-Party-Spiele ab Weihnachten 2025 an. Die Preise für den Xbox Game Pass blieben jedoch unverändert, da Microsoft im Herbst 2024 neue Stufen und Preise für den Game Pass einführte.

Spielehersteller setzen auf erhöhte Umsätze

Der Spieleentwickler Electronic Arts bestätigte Ampere Analysis, dass die Preisgestaltung nicht Teil seiner langfristigen Strategie sei. Stattdessen konzentriere man sich auf die Verbesserung der Spielmechanik, um die Spielerbindung und die Anzahl der Mikrotransaktionen zu erhöhen. Auch Take-Two bestätigte in einer Telefonkonferenz mit Investoren, dass er sich auf die Wertschöpfung konzentriere und merkte an, dass die Preisgestaltung zwar Teil seiner Einzelhandelsstrategie sei, höhere Preise derzeit jedoch nicht zu realisieren seien.

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Bildquelle:

  • Controller Playstation Gaming: Photo by Designnn.co on Unsplash
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