
Dortmund – Die WDR-Fernsehchefin Verena Kulenkampff hat begrüßt, dass sich das Bundeskartellamt gegen eineBundesliga-Zusammenfassung in einem Digitalkanal ausgesprochen hat.
Der in Dortmund erscheinenden Westfälischen Rundschau (Samstagsausgabe) sagte sie: „Zum Feiern ist es noch zu früh. Die Entscheidung des Bundeskartellamtes ist eine gute Entscheidung für die Fans, da sie eine angemessene Berichterstattung im Free-TV sichert.“
Kulenkampff zufolge können „nur ein Drittel aller Haushalte in Deutschland digitales Fernsehen empfangen. Ein Großteil des Fernsehpublikums hätte also eine solche Zusammenfassung gar nicht sehen können“.
Wenn die „Sportschau“ die Bundesliga verlöre, wäre es für die „Zuschauerinnen und Zuschauer eine Katastrophe. In anderen Ländern werden die Fans oft nur noch über das Bezahlfernsehen angesprochen. Da haben wir in Deutschland eine andere Tradition. Wir sind für öffentliches Fernsehen – und zwar für alle Zielgruppen und auf allen Verbreitungswegen“.
Die in der vorigen Saison gesunkenen Zuschauerzahlen und Marktanteile bewertete Kulenkampff als unproblematisch: „Im Moment ist die ‚Sportschau‘ das A-Produkt schlechthin.“
Zuvor hatte bereits der Redaktionsleiter der „Sportschau“, WDR-Sportchef Steffen Simon, im ddp-Interview die Pläne als „nicht akzeptabel“ bezeichnet. Auch eine Mini-„Sportschau“ lehnte er ab. „Da würde es vermutlich mehr Sinn machen, unser Recht auf Kurzberichterstattung zu nutzen und uns die Lizenzkosten zu sparen“, sagte Simon.
Das Kartellamt hatte die geplante zentrale Vermarktung der Übertragungsrechte aller Bundesliga-Clubs über die DFL und das von ihr beauftrage Vermarktungsunternehmen Sirius lange geprüft. Danach kam die Behörde zu dem Schluss, die Zentralvermarktung sei nur zu erlauben, wenn die Zusammenfassungen der Samstagspiele weiter vor 20.00 Uhr im frei empfangbaren Fernsehen zu sehen sind. [mw]
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