Zeitungsverleger sehen inzwischen „medialen Kriegszustand“ mit Google und Co.

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BDZV sieht „medialen Kriegszustand“ mit Google und Co.

Der scheidende Intendant der Deutschen Welle, Peter Limbourg, wähnt seinen Sender im „Informationskrieg“.

Es wird martialisch: Mit drastischen Worten hat der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) auf seiner Jahrestagung in Berlin den Wettbewerb zwischen freiem Journalismus in Deutschland den großen internationalen Digitalkonzernen wie Meta und Google bezeichnet. Man befinde sich mit den Plattformen „in einem Kriegszustand medial“, zitiert die FAZ nicht näher bezeichnete Teilnehmer. Im gleichen Blatt sieht der scheidende Intendant der Deutschen Welle, Peter Limbourg, den deutschen Auslandssender in einem „Informationskrieg“.

Russland habe neben Sendern wie Sputnik und Russia Today ein „Heer von Desinformanten“. Das seien Bots und Social-Media-Aktivisten, die sich vor allem auf der Plattform „X“ tummelten. Außerdem zahle der Staat hohe Summen an lokale Partnersender weltweit, damit die ihre Propaganda ausstrahlten, zitiert das Medium den Intendanten weiter.

Zukunftslabor für Demokratie und Medien

„Wir gestalten aktiv die demokratische Öffentlichkeit, hören den Menschen zu, geben Antworten auf gesellschaftliche und politische Herausforderungen – verantwortungsbewusst und lösungsorientiert“, sagte der BDZV-Vorstandsvorsitzende Matthias Ditzen-Blanke. Der Verband versteht sich künftig noch stärker als Zukunftslabor für Demokratie und Medien. Um den Onlinekonzernen Paroli zu bieten, soll die Zusammenarbeit mit den anderen Medienunternehmen und Partnerverbänden gestärkt werden.

Auch die Zukunft von Print und Digital stand im Fokus des Kongresses. „Wir denken nicht in Kanälen, sondern in Wirkung“, so der BDZV-Vorstandsvorsitzende Stefan Hilscher. Innovation bedeute Investition in Relevanz und Nutzwert für Leser, jedoch nicht in Schlagworte. Innovation mahnte Hilscher aber auch bei der notwendigen Regulierung an. „Wenn wir weiter mediale Vielfalt haben wollen, gehört zur Gatekeeper-Regulierung, dass sie vitale digitale Märkte gewährleistet.“

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Bildquelle:

  • 180925 BDZV Kongress: BDZV
1 Kommentare im Forum
  1. Schon klar, "vitale digitale Märkte". Heißt doch nichts anderes als noch mehr Paywalls auf Informationsportalen. Schönen Dank!
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