
Repräsentative Befragung des Verbandes Digitalverbands Bitkom zur Mediennutzung beim Nachwuchs.
Bereits mit sieben Jahren nutzt die Mehrheit der Kinder ein Smartphone, mit neun Jahren besitzen sie mehrheitlich ein eigenes Gerät. Ebenfalls sehr früh – mit sieben Jahren – nutzen die meisten Kinder einen PC oder ein Notebook, mit acht ein Tablet, mit neun eine Spielkonsole und mit elf Jahren verfügen die meisten über eine Smart Watch. Das sind die Ergebnisse einer repräsentativen Befragung unter 1.004 Eltern mit Kindern im Alter zwischen sechs und 18 Jahren im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.
In der Altersgruppe der 13- bis 15-Jährigen sind bereits 92 Prozent der Kinder in sozialen Netzwerken aktiv, 55 Prozent mit einem eigenen, nicht-anonymisierten Profil mit Namen oder Bildern. 38 Prozent der Eltern sprechen mit ihren Kindern darüber, was sie dort erleben und 63 Prozent wollen, dass ihr Kind weniger Zeit mit dem Gerät verbringt.
Mehrheit der Eltern stellt Regeln
„Smartphones, Spielkonsolen und soziale Netzwerke sind aus dem Leben der meisten Kinder und Jugendlichen nicht mehr wegzudenken“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. „Gerade in jungen Jahren brauchen sie Schutzräume in der digitalen Welt, klare Regeln und eine aufmerksame Begleitung durch Eltern und Schulen.“
Dabei stellt die Mehrheit Regeln auf. Unter Eltern, deren Kinder grundsätzlich ein Smartphone nutzen dürfen, geben 94 Prozent Regeln für Sechs- bis Neunjährige vor. Bei Zehn- bis Zwölfjährigen sind es 92 Prozent. Ab 13 darf dann eine Mehrheit uneingeschränkt ans Smartphone. Nur 40 Prozent der Eltern von 13- bis 15-Jährigen beschränken bzw. kontrollieren die Smartphone-Nutzung. Bei den 16- bis 18-jährigen Jugendlichen sind es nur noch 10 Prozent.
Jugendschutzfunktionen Mittel der Wahl
Für jüngere Kinder, die ein Smartphone nutzen, sind dabei vor allem Zeitlimits und Jugendschutzfunktionen bzw. altersgerechte Einstellungen die Mittel der Wahl. Für sechs- bis neunjährige Kinder haben 94 Prozent der Eltern Zeitlimits festgelegt, 90 Prozent nutzen Jugendschutzfunktionen. Und 58 Prozent kontrollieren in dieser Altersklasse regelmäßig, welche Inhalte ihr Kind ansieht. 35 Prozent prüfen, welche Apps auf dem Smartphone installiert sind. Nur sechs Prozent kontrollieren bei den sechs- bis neun-jährigen Kindern, welche Nachrichten sie bekommen.
Ähnlich ist es bei Zehn- bis Zwölfjährigen. Für sie legen 92 Prozent der Eltern Zeitlimits für die Smartphone-Nutzung fest. 89 Prozent setzen auf Jugendschutzfunktionen und altersgerechte Einstellungen. Die Kontrolle von Inhalten (51 Prozent) und Apps (41 Prozent) ist auch hier sehr viel weniger verbreitet. Und Nachrichten lesen die Eltern mit 8 Prozent nur in Ausnahmefällen mit.
Je älter, desto weniger Kontrolle
Je älter ein Kind ist, desto mehr Freiheiten geben Eltern bei der Handy-Nutzung. Nur noch 40 Prozent der Eltern von 13- bis 15-Jährigen, die ein Smartphone nutzen, geben dafür Zeitlimits vor. 38 Prozent aktivieren Jugendschutzfunktionen bzw. altersgerechte Einstellungen. Nicht mal jeweils jedes fünfte Elternteil kontrolliert bei 13- bis 15-Jährigen angesehene Inhalte (19 Prozent), Apps (16 Prozent) oder Nachrichten (3 Prozent) auf dem Smartphone. Bei den 16- bis 18-Jährigen geben jeweils nur noch zehn Prozent der Eltern Zeitlimits und altersgerechte Einstellungen vor.
Die Balance zu finden, fällt vielen nicht leicht. So lässt die Hälfte (52 Prozent) der Eltern ihre Kinder manchmal bewusst digitale Medien oder das Internet nutzen, schlicht um selbst Zeit für andere Aufgaben zu haben. Gleichzeitig befürworten 19 Prozent ein Social-Media-Verbot bis zum Alter von zehn Jahren. Weitere 39 Prozent fordern dies bis 13 Jahre, weitere 38 Prozent bis 16 Jahre. Lediglich zwei Prozent lehnen jegliches gesetzliches Nutzungsverbot sozialer Medien ab.
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