
Rundfunkrat unterstreicht in Stellungnahme „den hohen Stellenwert einer ausgewogenen Berichterstattung“.
Der Rundfunkrat des Bayerischen Rundfunks stellt sich hinter Julia Ruhs. In der Debatte um die von der Journalistin moderierten Sendung „Klar“ von BR und NDR stärkte das Gremium ihr jetzt öffentlich den Rücken. Das berichtet die Welt. Ruhs sei „aus Sicht des Rundfunkrats gegen unsachliche und persönliche Angriffe in Schutz zu nehmen“, heißt es in einer Stellungnahme des BR-Aufsichtsgremiums. Der Rundfunkrat unterstrich demnach zudem „den hohen Stellenwert einer ausgewogenen Berichterstattung“.
Sowohl heftige Kritik als auch Zustimmung
Das Aufsichtsgremium stellte dem Bericht zufolge zu persönlichen verbalen Angriffen in der Diskussion auch in Verbindung mit dem Rundfunkrat selbst fest: „Der Rundfunkrat weist in der Öffentlichkeit verbreitete, diffamierende und verletzende Meinungsäußerungen gegen den BR, seine Mitarbeitenden oder Mitglieder des Gremiums als unvereinbar mit dem Amt eines Mitglieds des Rundfunkrats in aller Entschiedenheit zurück.“
Das öffentlich-rechtliche Format „Klar“ wird vom BR gemeinsam mit dem Norddeutschen Rundfunk (NDR) produziert. Ruhs hatte in der „Klar“-Auftaktsendung zum Thema Migration unter anderem über Gewalt im Zusammenhang mit Einwanderung berichtet. Die umstrittene Sendung stieß öffentlich sowohl auf heftige Kritik als auch auf Zustimmung. Sie löste eine Debatte über die politische Ausrichtung und Meinungsvielfalt in der ARD aus, die bis heute andauert.
„Perspektiven- und Meinungsvielfalt“
Auf die Kritik reagierten beide Anstalten unterschiedlich. Der NDR ließ Ruhs nicht mehr moderieren. Der BR hielt dagegen für seine „Klar“-Ausgaben an ihr fest. Politiker vor allem von Union und AfD kritisierten laut Welt den NDR für seine Entscheidung scharf. NDR-Intendant Hendrik Lünenborg räumte später „Fehler“ im Umgang mit dem Fall und der Diskussion ein.
Das Gesamtprogramm habe „unterschiedliche Sichtweisen fair und faktenbasiert“ darzustellen, schreibt der BR-Rundfunkrat. „Perspektiven- und Meinungsvielfalt muss das Markenzeichen gerade des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sein und gezielt gefördert werden – auch durch die Vielfalt der Formate und Moderationen.“
Außerdem interessant: