Alle 9,5 Stunden geht ein Starlink-Satellit verloren

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Die 20 Starlink-Satelliten kurz vor ihrem Start

Fast 8.000 Starlink-Satelliten wurden bereits gestartet und es sollen noch viel mehr werden. Wie wichtig ständig neuer Satelliten-Nachschub ist, erklärt sich auch aus einer erstaunlichen Zahl: Alle 9,5 Stunden geht ein Starlink-Satellit verloren.

Wie kann das sein?

Dass die Lebensdauer eines Starlink-Satelliten nicht allzu groß ist, liegt in der Natur der Dinge. Denn sie kreisen in geringer Höhe um die Erde. Konkret sind es um die 550 Kilometer. Damit wirkt auf sie die Erdanziehung stärker, als auf weiter entfernte Objekte und ihr Abstand zu den äußeren Luftschichten ist geringer.

Dem entsprechend beträgt die durchschnittliche Lebensdauer eines Starlink-Satelliten nur an die fünf Jahre. Die haben die ersten, ab 2019 gestarteten Starlinks bereits hinter sich gebracht und tauchen nun nach und nach in die Erdatmosphäre ein, in der sie mehr oder weniger verglühen.

Wie aus einem Bericht der US-amerikanischen regulierungsbehörde FCC (Federal Communications Commission) hervorgeht, sind allein zwischen Dezember 2025 und Mai 2025 472 Starlink-Satelliten verglüht. Das sind im Durchschnitt 2,6 Starlinks pro Tag, beziehungsweise sechs Prozent aller aktiven Starlinks. Zumindest 73 dieser Satelliten sind in die Erdatmosphäre eingetreten. Einen drastischen Anstieg an Starlink-Verglühungen stellte man übrigens im Januar 2025 fest. Da sind fünf bis sechs Satelliten pro Tag verglüht.

Gibt es Auswirkungen auf die Ozonschicht?

Inzwischen zeigen sich Astronomen besorgt darüber, dass die unzähligen Satelliten die Ozonschicht der Erde nachhaltig schaden könnten. Während ihres Verglühens entstehen Chemikalien, von denen man noch nicht weiß, welche Auswirkungen diese auf das Klima und die Ozonschicht haben werden. Am Ende gilt zu berücksichtigen, dass die jetzt rund 8.000 Starlinks erst der Anfang sind. Im Endausbau sollen es vorläufig rund 19.500 Starlinks sein. Für zusätzliche 22.000 Starlinks hat man bereits angesucht. Nicht zu vergessen: Der Aufbau des Kuiper-Satellitennetzwerks von Amazon, die Chinesen, die ebenfalls solche Satelliten in das All schießen, die Europäer und wohl noch einige mehr. Damit verbunden wird es zu einer Vervielfachung von Verglühungen pro Tag kommen.

Die Verunsicherung der Wissenschaft zu den möglichen negativen Folgen sind jedenfalls so großt, dass Forscher bereits von der FCC gefordert haben, weitere Starlink-Starts zu verbieten, bis belastbare Untersuchungsergebnisse zu den Folgen der Verglühungen vorliegen. Reaktion der FCC dazu: bislang keine.

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