
Belgien baut zwar keinen eigenen Satelliten, beteiligt sich aber am Bau eines amerikanischen. Wie der deutschsprachige belgische Rundfunk BRT meldet, wurde die Entscheidung bereits am 18. Juli dieses Jahres getroffen.
Konkret hat der belgische Ministerrat 3,7 Millionen Euro locker gemacht, mit denen die Entwicklung eines militärischen Kommunikationssatelliten unterstützt wird. Im Gegenzug dafür erhält man militärische Satellitenkapazitäten.
Um welchen Satelliten geht es?
Konkret wird in des US-amerikanischen militärischen Kommunikationssatelliten WGS-12 investiert. Dieser soll zu Beginn des Jahres 2029 in Betrieb genommen werden. WGS ist die Abkürzung für Wideband Global Satcom.
Das aktuelle WGS-Satellitensystem wurde ab 2007 aufgebaut. Mit den WGS-Satelliten wurden zunächst die älteren amerikanische Militärsatellitensysteme DSCS (Defense Satellite Communications System) und GBS (Global Broadcast System) ergänzt. Am Ende werden die WGS-Satelliten diese älteren Systeme ersetzen. Jedenfalls sind die WGS-Satelliten ungleich leistungsfähiger wie ihre Vorgänger.
Gibt es weitere Details?
Ein WGS-Satellit bringt es auf etwa sechs Tonnen Startgewicht. Gebaut werden die Satelliten von Boeing Satellite Systems und werden vom geostationären Orbit aus betrieben. Ihre Einsatzdauer ist auf rund 14 Jahre anberaumt. WGS-Satelliten stellen Kommunikationsdienste im X- und Ka-Band bereit. Die neueren WGS-Satelliten verfügen zudem über Breitband-Übertragungsmöglichkeiten für luftgestützte Aufklärungssysteme.
Die Kofinanzierung wurde bei den WGS-Satelliten schon mehrfach angewendet. Auf diese Weise haben unter anderem Dänemark, Kanada, Luxemburg und die Niederlande Nutzungsrechte an dem WGS-Satellitensystem erhalten. Belgien wird somit ein weiterer Partner des im Grunde internationalen militärischen Satellitensystems sein.
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