ESA wählt Raketenbauer für Satelliten-Erprobungsmissionen aus

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Werbebild für die Flight Ticket Initiative der ESA. Collage aus einem Renderbild eines Satelliten im Erdorbit, dem ESA-Schritfzug, der europäische Flagge, und einem Sternenhimmel als Hintergrund.
ESA "Flight Ticket Initiative" im Rahmen des "Boost!"-Programmes. | Bild: ESA

Im Rahmen der „Flight Ticket Initiative“ gab die ESA bekannt, insgesamt fünf Aufträge für Raketenstarts an zwei europäische Unternehmen vergeben zu haben.

Im Juli berichtete DIGITAL FERNSEHEN bereits über ein Projekt der europäischen Weltraumbehörde ESA, in dessen Rahmen man verschiedene Unternehmen darin unterstützen will, kleinere und mittlere Trägerraketen zu entwickeln und herzustellen. Die erste Phase dieser „European Launcher Challenge“ wurde abgeschlossen und fünf Unternehmen für das weitere Vorgehen ausgewählt. Im Rahmen des ESA-Rates auf Ministerebene (CM25) im November dieses Jahres sollen die entsprechenden Budgets freigegeben werden. Dann kann die nächste Phase des Projektes beginnen. Eine weitere Möglichkeit für kleinere und mittelgroße Unternehmen an Förderung durch die ESA zu gelangen, besteht mit der „Flight Ticket Initiative“.

Diese „Flight Ticket Initiative“ ist ein Kooperationsprojekt der Europäischen Kommission und der ESA. Man will Raketenstarts kofinanzieren, durch die Satellitensysteme zur Erprobung in verschiedene Erd-Orbits geschickt werden sollen. So soll die Entwicklung und Erprobung neuer Technologien für Satelliten vereinfacht werden. Seit 2023 können sich Organisationen bis zum 15. März 2027 um Raketenstartplätze für ihre Satelliten bewerben. Die „Flight Ticket Initiative“ ist Teil des „Boost!“-Programms der ESA. Das Programm soll dazu dienen, kommerzielle Anbieter finanziell zu unterstützen, damit diese Transportmöglichkeiten in und aus dem Erdorbit anbieten. Auch zur Förderung von entsprechender Infrastruktur in den Mitgliedstaaten soll das Programm dienen.

Isar Aerospace plant, Missionen ab 2026 starten

Aktuell nun wurde bekannt gegeben, dass die ESA erste Verträge im Rahmen der „Flight Ticket Initiative“ unterzeichnet habe. Dabei sollen drei Missionen durch das italienische Unternehmen Avio mit einer Vega-C vom Raumfahrtzentrum in Guayana aus abheben. Nach Problemen mit den Triebwerken und dem Aussetzen der Starts von Raketen des Typs Vega-C im Jahr 2022 rief man von Seiten eine „europäische Raketenkrise“ aus. Da auch die neue „Ariane 6“ zum damaligen Zeitpunkt nicht genutzt werden konnte, gab es keine europäischen Raketenstart-Kapazitäten. Seit 2024 starteten die Vega-C allerdings erfolgreich und es gab aktuell dahingehend keine Probleme mit der Rakete.

Zwei weitere Missionen im Rahmen der „Flight Ticket Initiative“ sollen mit einer zukünftigen Rakete der Firma „Isar Aerospace“ vom Startplatz im norwegischen Andøya aus starten. Das Raumfahrtunternehmen will hierfür seine „Spectrum“-Rakete einsetzen. Deren bisherige Startversuche erzielten eher überschaubare Ergebnisse. Durch eine „Spectrum“-Rakete sollen nach Angaben von „Isar Aerospace“ die Missionen „Cassini“ des niederländischen Unternehmens „Isispace“ und „Tom & Jerry“ des französischen Unternehmens „Infinite Orbits“ gestartet werden. Die letztere Mission soll dabei ein Konzept für die Entfernung von Weltraumschrott demonstrieren. Die beiden geplanten Raketenstarts sollen nach Angaben von „Isar Aerospace“ ab 2026 stattfinden. Bis dahin soll die „Spectrum“-Rakete also spätestens einsatzbereit sein. Zum Zeitplan für die Missionen, die durch eine Vega-C in den Erdorbit befördert werden sollen, gibt es von Seiten des Unternehmens Avio aktuell keine Informationen.

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1 Kommentare im Forum
  1. Isar Aerospace hat erst einen Start gehabt wenn 2026 dann 2 mit Satelliten erfolgen sollen dann müsste doch noch einerfolgreicher Teststart gemacht werden vorher ?
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