
Aktuell befindet sich die Sonne in einer äußerst aktiven Phase, was an den Sonneneruptionen zu erkennen ist. Mit ihnen werden Unmengen an geladener Partikel und elektromagnetische Strahlung ins All abgegeben. Davon kriegt auch die Erde einiges ab. Vor allem aber die um sie kreisenden Satelliten, die nicht mehr von der schützenden Wirkung der Erdatmosphäre profitieren können.
Forscher des Goddard Space Flight Centers der NASA haben nun herausgefunden, wie sich diese starken Strahlungen der Sonne auf die Lebensdauer der Starlink-Satelliten auswirken. Diese fliegen bekanntlich in vergleichsweise geringer Höhe um die Erde. Laut den Erkenntnissen der Wissenschaftler werden Satelliten bei höheren geomagnetischen Aktivitäten sozusagen gebremst und tauchen so schneller wieder in die Erdatmosphäre ein.
Wann ist die Sonne besonders aktiv?
Spannend sind für Satelliten vor allem die Zeiten des Sonnenfleckenmaximums. Es tritt nur alle elf Jahre auf. Seit Ende 2024 findet wieder eine Maximum-Periode mit besonders hohen Sonnenaktivitäten statt. Sichtbare Zeichen dafür sind auch, dass es seit etwa einem Jahr auch in Mitteleuropa immer wieder möglich war, Polarlichter am Nachthimmel zu sehen.
Warum Auswirkungen erst jetzt bekannt?
Dass extreme Sonnenaktivitäten extrem gefährlich für Satelliten sein können, wusste man bereits seit geraumer Zeit. Ihre Auswirkung auf in niedrigen Umlaufbahnen befindlichen Satelliten waren aber noch weitgehend unbekannt. Was sich alleine daraus erklärt, dass es während des letzten Sonnenfleckenmaximums von ihnen noch nur sehr wenige Satelliten gab. Seit dem letzten Sonnenfleckenmaximum hat sich im erdnahen Orbit jedoch einiges getan. Stichwort: Starlink. Alleine von ihnen gibt es inzwischen über 7.000 Satelliten.
Die Berechnungen haben ergeben, dass Satelliten, so sie einmal in die Erdatmosphäre eingetaucht sind, nicht an die 15 Tage wie üblich brauchen, um komplett abzustürzen, sondern nur an die 5 Tage. Also um 10 Tage weniger.
Erhöhte Gefahr?
Bereits jetzt finden pro Woche mehrere Eintritte in die Atmosphäre von Starlink-Satelliten statt. Wenn diese Eintritte schneller als gewöhnlich vor sich gehen, bedeutet das aber auch, dass den Satelliten weniger Zeit bleibt, in den oberen Luftschichten zu verglühen. Gleichzeitig steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Trümmer die Erdoberfläche erreichen können.
Laut Auskunft von SpaceX ist es zumindest einmal passiert, und zwar im August 2024, dass ein 2,5 kg schweres Teil eines Starlink-Satelliten in Kanada auf das Gelände einer Farm gestürzt ist.
Wie häufig sind solche Vorfälle?
Noch sind sie selten. Aber sie werden während der kommenden Jahre mehr werden. Einfach, weil immer mehr Satelliten in den erdnahen Orbit geschossen werden. So sollen etwa während der nächsten Jahre alleine an die 30.000 Starlink-Satelliten nach oben geschossen werden. Man rechnet damit, dass es dann jedenfalls jeden Tag zu einem Eintritt eines Satelliten in die Erdatmosphäre kommen könnte.
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