Taiwan baut Satelliten für den Kriegsfall

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Durch absichtliches verwackeln der Langzeitaufnahme konnten die einzelnen Satelliten besser sichtbar gemacht werden

Dass China immer wieder betont, die abtrünnige Provinz Taiwan sich wieder einverleiben zu wollen, kennen wir aus den Nachrichten. Die Aussicht auf einen drohenden Krieg veranlasst Taiwan nun, eigene Satelliten zu bauen, um im Fall der Fälle eine zuverlässige Internetverbindung zu besitzen.

Was ist die Vorgeschichte?

Wenn es um Satelliteninternet geht, führt aktuell kein Weg an Starlink vorbei. Mit bereits über 7.000 Satelliten ist es das mit Abstand best ausgebaute Sat-Internet-System. Eutelsat rangiert auf Platz zwei. Mit seinen rund 600 Satelliten ist es aber keine wirkliche Konkurrenz zu Starlink.

Wie wenig auf Starlink Verlass ist, hat insbesondere die Ukraine zu spüren bekommen. Aktuell kann die Ukraine Starlink nur außerhalb der Frontzonen, sowie abseits der Grenzbereiche zu Russland und Weißrussland nutzen. Auch in den von den Russen besetzten ukrainischen Gebieten, die Krim inklusive, funktioniert Starlink nicht.

Internet während Kriegszeiten wichtig

Ein zuverlässig funktionierendes Internet ist besonders während Kriegszeiten relevant. Das weiß man auch in Taiwan, wo der Zugang zum Internet vor allem über Unterseekabel erfolgt. Diese wurden kürzlich sabotiert. Vermutlich von der Volksrepublik China.

Taiwan versucht, unabhängig von fremden Satelliten zu werden. Das taiwanesische Unternehmen Tron Future baut bereits Komponenten für die Satellitenkommunikation und achtet besonders darauf, dies absolut ohne Komponenten aus China zu bewerkstelligen. Zudem gibt das Unternehmen an, noch innerhalb dieses Jahres mehrere hundert Satelliten bauen zu können. Viel Zeit bleibt Taiwan jedenfalls nicht. Denn sollten Analysten Recht behalten, könnte China bereits 2027 in Taiwan einmarschieren.

Ist Taiwan bereits unabhängig?

Zumindest von Starlink scheint Taiwan unabhängig zu sein. Offensichtlich dienen die umlaufenden Eutelsat-Satelliten derzeit als Zwischenlösung. Kenner der Branche in Taiwan geben zu bedenken, dass sich das Land keinesfalls auf einen einzelnen Satellitenbetreiber verlassen sollte. Dieser könnte in einen Interessenskonflikt, in welcher Art auch immer, kommen und die für Taiwan benötigten Dienste einschränken oder gar abstellen. Jedenfalls hat der Ukraine-Krieg gezeigt, dass Krieg heute nicht mehr nur auf der Erde in klassischer Form stattfindet, sondern auch auf neuen, nennen wir sie elektronischen Fronten, die es früher noch gar nicht gab, heute aber überlebenswichtig sein können. Alleine aus diesem Grund bleibt Taiwan, aber auch anderen Ländern, gar nichts anderes übrig, um für eigene Satelliten im Weltraum zu sorgen, die die eigene Unabhängigkeit wahren helfen.

Warum keine weiteren Details?

Dass es sich bei diesem Thema um eine hochgradig geheime Angelegenheit handelt, liegt auf der Hand. Dass insbesondere die Volksrepublik China kein Interesse hat, dass sich Taiwan hier etwas zur eigenen Unabhängigkeit aufbaut, davon ist auszugehen. Auch, dass der große Nachbar auf dem Festland daran arbeiten dürfte, derlei Pläne zu sabotieren.

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