Virtual Production: SWR testet neues Innovationsprojekt

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SWR Virtual Production
Foto: SWR/ Christian Koch

Drei Monate soll der Testbetrieb von „Virtual Production“ beim SWR dauern. Das steckt dahinter.

Bereits im vergangenen Monat hat der SWR den Testbetrieb seines selbsternannten Innovationsprojekts gestartet. „Virtual Production“ soll dabei die Möglichkeiten virtueller Studioproduktion ausloten, wie der Sender in einer Pressemitteilung erklärt. Der SWR arbeitet im Zuge des Projekts mit einer 10×4 Meter großen Crystal LED-VERONA-Wand im Baden-Badener Studio 6. Moderatoren, Hosts und Schauspieler agieren dabei vor digitalen Kulissen, die man live mit den Kameras synchronisieren kann.

Der Hintergrund auf der LED-Wand bewegt sich dann passend zur Kameraposition und wird live im Studio ohne Nachbearbeitung angezeigt, wie man der Mitteilung des SWR entnehmen kann. Möglich wird dies über das Trackingsystem OCELLUS von Sony. Die Technik wurde für Augmented-Reality und virtuelle Produktionsanwendungen im Broadcast- und Kinobereich entwickelt, erklärt der Sender.

Virtual Production im Studio 6 des SWR
Foto: SWR/ Christian Koch

Virtuelles Pen and Paper im SWR

Im Zentrum der dreimonatigen Testphase soll die Pen-and-Paper-Show „Fehler im System“ in diesem Monat stehen, die gemeinsam mit der Produktionsfirma Midflight Productions entsteht. Am 24. und 25. Oktober soll das Rollenspiel-Event jeweils ab 19 Uhr vier Stunden lang im Studio 6 produziert und live auf Twitch gestreamt werden. Hauke Gerdes von den Rocket Beans soll die Spielleitung übernehmen. Mit dabei sind Streamer und Content Creator wie Daniel Budimann, KaddiTV, Uke Bosse und Haselnuuuss sowie die Schauspielerin Franciska Friede und die Schauspieler Frederic Böhle und Ron Helbig. Zum Einsatz kommen bei der Produktion sechs virtuelle Sets, die mit dem Grafiksystem Unreal Engine erstellt wurden.

Der SWR will laut eigenen Angaben mit dem Testbetrieb evaluieren, welche Rolle Virtual Production künftig in Eigenproduktionen in verschiedensten Sparten spielen kann. Neben dem Pen-and-Paper-Event sieht die Testphase auch noch vier weitere Arbeiten in den Bereichen der szenischen Dokumentation/ Trailer, Live-on-Tape-Studioproduktion, im Challenge-Formate und Social-Media-Erklärformat vor. Ziel sei es, den öffentlich-rechtlichen Rundfunk durch technologische Innovation zukunftsfähig zu machen und neue Zielgruppen, insbesondere auf digitalen Plattformen, nachhaltig zu erreichen, so der SWR.

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