Von jetzt auf gleich war die Facebook-Seite der deutschen Playboy-Ausgabe abgeschaltet. Jetzt folgt nach Beschwerden des Herausgebers die Wende.
Die Facebook-Seite von Playboy Deutschland mit mehr als 1,9 Millionen Followern ist nach tagelangem Verschwinden (DIGITAL FERNSEHEN berichtete) wieder erreichbar. Von der Betreiberfirma Meta hieß es, der deutsche Auftritt des Magazins sei wegen Hinweisen auf betrügerische Aktivitäten fälschlicherweise entfernt worden. Man habe umgehend reagiert, als man von dem Fehler erfahren habe.
Laut dem Chefredakteur von Playboy Deutschland, Florian Boitin, war die Facebook-Seite am Samstag, fast zwei Wochen nach dem unangekündigten Verschwinden, wieder auffindbar. „Ist es, weil mit dem gestrigen Freitag dem 13. eine Frist verstrich, die unsere Kanzlei Meta per Anwaltsschreiben gesetzt hatte – oder ist es aufgrund des starken öffentlichen Drucks, der durch eine breite Medienpräsenz entstanden ist, dass Meta jetzt einlenkte?“, schrieb Boitin auf LinkedIn. „Fakt ist: Die Seite ist seit wenigen Minuten wieder zu erreichen.“
Playboy-Chefredakteur warnte vor gefährlichem Präzedenzfall
Gründe habe Meta für die Deaktivierung bis zum Wochenende nicht genannt, schrieb Boitin. Alle Versuche der Kouneli Media GmbH, die Gründe in Erfahrung zu bringen, seien ohne Erfolg geblieben. Deshalb habe die Firma einen Anwalt eingeschaltet.
Boitin hatte nach der Deaktivierung der Seite vor einem gefährlichen Präzedenzfall gewarnt, „bei dem private Plattformen faktisch als Zensurinstanzen agieren“. Wenn „ein Monopolist wie Meta eine journalistische Seite wie die von Playboy Deutschland löschen sollte – und das auch noch ohne Angabe von Gründen –, untergrübe dies nichts weniger als die Pressefreiheit“. Das würde demonstrieren, dass die Entscheidung über publizistische Inhalte weitgehend automatisierten Systemen überlassen bliebe, sagte Boitin.
Text: Frederick Mersi, dpa/ Redaktion: JN
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