
Bonn – Die Deutsche Telekom sucht für ihren Bundesliga-Fernsehkanal im Internet noch Partner. Medienberichten zufolge läuft die Suche des Konzern nach einem Partner für das IPTV-Angebot rund um die Fußball-Bundesliga derzeit mit Hochdruck.
Nach einem Bericht des „Handesblatt“ hat der Konzern für das Wochenende eine Reihe von Medienunternehmen zu Gesprächen für eine Kooperation eingeladen. Darunter seien auch der kriselnde Bezahlsender Premiere und das Deutsche Sportfernsehen (DSF), an dem der Medienunternehmer Leo Kirch maßgeblich beteiligt ist. Das bestätigen Konzernkreise dem „Handelsblatt“ (Montagsausgabe). Die Telekom war nicht für eine Stellungnahme erreichbar. Sie ist auf eine Zusammenarbeit mit einem TV-Dienstleister angewiesen, um die Live-Spiele im Internetfernsehen zu produzieren.
Der Bonner Konzern hat die IPTV-Rechte der Fußball-Bundesliga ab der Saison 2009/10 für vier Jahre erworben. Künftig zahlt der Magenta-Konzern nach Angaben von Beteiligten aber nur noch die Hälfte, rund 25 Mio. Euro pro Jahr, an die Deutsche Fußball Liga (DFL). Der Grund: im Gegensatz zu früheren Jahren hat die DFL die Online-Rechte aufgeteilt.
Die Telekom erwarb die IPTV-Rechte und der Pay-TV-Sender Premiere die Rechte für die Vermarktung im herkömmlichen Internet. Dafür zahlt die Premiere AG ebenfalls 25 Mio. Euro pro Spielzeit, wie Verhandlungskreise berichten. Unterm Strich nimmt die DFL bereits wie in der Vergangenheit rund 50 Mio. Euro aus der Internetverwertung ein (DIGITALFERNSEHEN berichtete).
Bislang produzierte Premiere die Inhalte für das IPTV-Angebot der Telekom. Die Tochter des Medienkonzerns News Corp. ist durch den Erwerb der Web-Rechte nun erstmals auch ein direkter Konkurrent der Telekom im Internet. Auch der Sportsender DSF wurde zu Kooperationsgesprächen mit der Telekom eingeladen. [mg]
Bildquelle:
- Technik_Web_Artikelbild: © Victoria - Fotolia.com